Trotz vieler Gefahren und Hindernisse leisten internationale Hilfsorganisationen Unterstützung in Syrien

Seit dem Ausbruch des gewaltsamen Konflikts in Syrien verschlechtert sich die humanitäre Lage vor Ort immer weiter. Unter anderem mangelt es an medizinischer Versorgung, Nahrungsmitteln, Benzin und Strom. Durch die große Zahl an Binnenflüchtlingen, die Vereinten Nationen sprechen von etwa vier Millionen, wird die Situation noch komplizierter. Zudem haben es Hilfsorganisationen schwer, Unterstützung zu leisten. […]

Seit dem Ausbruch des gewaltsamen Konflikts in Syrien verschlechtert sich die humanitäre Lage vor Ort immer weiter. Unter anderem mangelt es an medizinischer Versorgung, Nahrungsmitteln, Benzin und Strom. Durch die große Zahl an Binnenflüchtlingen, die Vereinten Nationen sprechen von etwa vier Millionen, wird die Situation noch komplizierter. Zudem haben es Hilfsorganisationen schwer, Unterstützung zu leisten. Die Gründe dafür sind vielschichtig und insbesondere davon abhängig, wer in den jeweiligen Regionen das Sagen hat.

So spricht Ärzte ohne Grenzen von zahlreichen Problemen, mit denen NGO´s in von Rebellen kontrollierten, meist nördlich gelegenen Gebieten zu kämpfen haben. Demnach seien neben der gefährlichen Gesamtsituation auch zwielichtige, lokale Führungspersonen sowie die mangelnde logistische und administrative Unterstützung der Nachbarstaaten Hindernisse bei der Versorgung der Betroffenen. Nichtsdestotrotz bleibt Ärzte ohne Grenzen als eine von mindestens sechs westlichen Nichtregierungsorganisationen im Norden des Landes aktiv. Etwa 230 Mitarbeiter betreiben dort drei Krankenhäuser und bieten vor allem notärztliche und chirurgische Behandlungen an.

Ebenfalls in von Oppositionstruppen kontrollierten Gebieten engagiert sich arche noVa aus Deutschland. In Kooperation mit lokalen Freiwilligen verteilte die Organisation vor Wintereinbruch Medikamente, Lebensmittel und andere Hilfsgüter an Bedürftige. Momentan konzentriert sich arche noVa zusätzlich dazu auf die Instandhaltung von Schulen, Reparaturen am Stromnetz und die Durchführung der Müllentsorgung.

Weitere im Norden Syriens aktive Hilfsorganisationen sind der Grünhelme e.V., medico, Hand in Hand for Syria und die türkische IHH Humanitarian Relief Foundation. Letztere sendet regelmäßig LKW-Ladungen mit Medikamenten, Nahrungsmitteln, Decken und Matratzen in das Land. Dabei wird sie unterstützt von zivilgesellschaftlichen Akteuren aus zahlreichen arabischen Staaten, beispielsweise der Foundation Sheikh Thani Ibn Abdullah for Humanitarian Services (Raf) aus Katar.

In den von der syrischen Regierung verwalteten Gebieten gestaltet sich die Situation etwas anders. Zwar sind mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (ICRC), verschiedenen UN-Organisationen (u.a. UNHCR, WFP, UNRWA) und nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen etwa zwölf NGO´s einige ausländische Helfer im Land. Jedoch können sich diese nicht vollkommen frei bewegen, da sie gezwungen sind, mit staatlichen Akteuren zusammenzuarbeiten. So unterstehen ihre Aktivitäten dem syrischen Vize-Außenminister, zudem führen sie ihre Operationen in Kooperation mit dem Syrischen Roten Halbmond oder anderen, von der Regierung anerkannten Organisationen durch.

Ein Beispiel hierfür ist die NGO Malteser International, welche über einen lokalen Partner vor Ort, den Internationalen Blauen Halbmond (IBC), zahlreiche Hilfsgüter verteilen lässt. Darunter sind Heizöfen, Kleidung, Hygieneartikel, Küchenutensilien, Windeln und Medizin. Besonders aktiv sind sie dabei in den Städten Damaskus, Aleppo, Hama und Homs.

Währenddessen arbeiten die UN-Organisationen mit zahlreichen Hilfsorganisationen zusammen. Beispielsweise kooperiert das UNHCR mit den NGO´s Action Against Hunger und Help und versucht im Rahmen seiner Aktivitäten, ein multisektorales Hilfsprogramm zu implementieren. Im Fokus stehen dabei unter anderem der Kampf gegen sexuelle und häusliche Gewalt, die Gewährleistung materieller Unterstützung für Flüchtlinge und die Bereitstellung juristischer Dienstleistungen. In Zukunft will das Flüchtlingskommissariat versuchen, seine Hilfsmaßnahmen auch häufiger in den Rebellengebieten zu verwirklichen.

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