Angst vorm Alleinsein

Verspüren Sie oft eine starke Angst allein zu sein? Informationen und Video Hilfen zu der Angst vorm Alleinsein.

Haben Sie Angst vor dem Alleinsein? Dieses Video informiert über die Ursachen und Sie erfahren, wie Sie mit dieser Angst umgehen können.

Die Worte „allein sein“ lösen bei vielen Menschen große Angst aus. Kein Wunder, gibt es doch viele handfeste Gründe für die Angst vor dem Alleinsein. Wenn wir alleine sind, dann ist niemand da, wenn wir krank werden, wenn wir alt und gebrechlich sind. Wir sind völlig auf uns gestellt und müssen alles selbst erledigen und in die Hand nehmen. Es ist niemand da, der uns trösten und unter die Arme greifen kann, wenn wir uns mal schwach fühlen und Hilfe brauchen.

Es gibt aber auch Menschen, die ohne einen bestimmten Anlass eine große Angst vor dem Alleinsein verspüren. Manchmal tritt die Angst vor dem Alleinsein auch in Verbindung mit anderen Angststörungen, wie etwa einer Agoraphobie oder der generalisierten Angststörung auf.

Betroffene haben Angst davor, ganz alleine auf sich angewiesen zu sein und mit dem Alleinsein nicht klar zu kommen. Mit den dunkelsten Farben malen sie sich aus, wie schlecht es ihnen dann gehen wird. Sie sehen sich allein, verlassen und verloren.

Wenn Betroffene mit einem Partner zusammenleben, deuten sie kleinste Veränderung im Verhalten des Partners als Abwendung. Entfernung und Abwendung des Partners erzeugen dann Verlustangst, die sehr massiv und stark ist, manchmal vergleichbar einer Todesangst. Dies führt dazu, dass sie sich an den Partner klammern, immer wieder Liebesbeweise fordern oder durch besonderes Wohlverhalten eine Trennung vermeiden wollen.

Woher kommt die Angst vor dem Alleinsein?

Wie so häufig bei Ängsten, führen auch bei der Angst vor dem Alleinsein Erfahrungen in unserer Kindheit zu der Entstehung dieser Angst. So können frühe Verlusterfahrungen, ein langer Krankenhausaufenthalt, Überbehütung oder Vernachlässigung durch die Eltern zu der Einstellung führen, dass es sehr schmerzhaft ist, alleine zu sein.

Hinzu kommt: wenn wir in der Kindheit nicht gelernt haben, uns selbst zu genügen oder uns selbst zu beschäftigen, dann tun wir uns später schwer, alleine zu sein. Wir wissen dann nichts mit uns anzufangen. Wir brauchen dann immer jemanden, der für uns Programm macht, da wir mit uns nichts anzufangen wissen und uns verloren vorkommen. Wir spüren eine innere Leere, die wir selbst nicht aufzufüllen wissen.

Wie mit der Angst vor dem Alleinsein umgehen?

Starten können wir damit, dass wir uns überlegen, wovor wir genau Angst haben: etwa vor negativen Gefühlen, etwa der Einsamkeit? In diesem Fall müssen wir lernen, mit diesen Gefühlen umzugehen, wenn sie auftauchen. Warum z.B. fühlen Sie sich einsam? Was fehlt Ihnen?

Gehen Sie den Ursachen für Ihre negativen Gefühle auf den Grund und lernen, diese zu verändern. Dann könnten Sie überlegen: was täte mir gut, was könnte ich mir Gutes tun, was könnte ich tun, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt? Welchen Aktivitäten könnte ich nachgehen? Wo könnte ich mich engagieren?

Es könnte auch sein, dass sich hinter der Angst vor dem Alleinsein Einstellungen, verbergen wie:

  • Ich kann nicht alleine leben.
  • Ich brauche jemanden um mich.
  • Ohne einen anderen Menschen ist mein Leben leer und sinnlos.
  • Ich kann es nicht ertragen, alleine zu sein.

Wenn Sie sich solche Gedanken machen, dann müssen Sie an diesen ansetzen und diese verändern lernen, da Sie sich durch solche Gedanken ängstlich und deprimiert machen.

Die Angst vorm Alleinsein kann auch damit zusammenhängen, dass Sie sich selbst nicht genügen. Auf sich zurückgeworfen spüren Sie eine innere Leere, die mit Liebe und Aufmerksamkeit gefüllt werden will.

Überlegen Sie, wie Sie diese Leere auffüllen könnten. Vielleicht mit Selbstliebe? Vielleicht, indem Sie sich selbst, bildlich gesprochen, immer wieder selbst in den Arm nehmen? Ich weiß, das ist kein Ersatz für die Liebe und Aufmerksamkeit eines anderen, aber es hilft.

Wenn Sie in einer Beziehung leben und aus Angst vor dem Alleinsein klammern, dann ist es wichtig für Sie, loslassen zu lernen. Vermutlich wissen Sie vom Kopf schon selbst, dass dies wichtig wäre - für Sie und Ihren Partner und Ihre Beziehung, schaffen es aber emotional nicht.

Nehmen Sie in diesem Fall die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch!

Ich empfehle Ihnen auch, die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch zu nehmen, wenn Ihre Angst vor dem Alleinsein auf traumatischen Erfahrungen beruht oder wenn Sie häufig depressiv sind. Machen Sie sich klar: Alleinsein und ungebundensein kann auch ein Segen sein. Warum?

Weil es Vorteile hat, alleine zu sein. Sie

  • müssen keine Absprachen und Kompromisse treffen,
  • können Ihre Zeit frei einteilen,
  • müssen keine Rücksicht nehmen,
  • können sich einrichten, wie Sie wollen,
  • haben vermutlich mehr Geld für sich.
  • Fallen Ihnen noch weitere Vorteile ein?

Ich wünsche Ihnen die Kraft und den Mut, sich selbst mehr zu genügen und Ihre Angst vor dem Alleinsein zu überwinden.

Denken Sie auch daran: In Wahrheit sind Sie nie alleine. Sie sind vielleicht von anderen räumlich getrennt. Diese räumliche Trennung können Sie jedoch überwinden, indem Sie auf andere zugehen. Die Straßen sind voll von Menschen, die offen für eine Beziehung sind.

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