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Sowohl Elchkühe als auch Elchbullen können bereits in zweiten Herbst ihres Lebens geschlechtsreif werden. Sie sind dann 16 bis 17 Monate alt. Bei fast allen zweijährigen Elchkühen kommt es in den Eierstöcken zur Bildung befruchtungsfähiger Eier. Zwischen dem 6. und 11. Lebensjahr hat eine Elckkuh ihre größte Fruchtbarkeit.
Alle in Schweden untersuchten Bullenkälber haben in dem Alter bereits eine Spermaproduktion. Sie sind deshalb rein physisch in der Lage, eine Kuh zu decken. Sie werden sich jedoch kaum gegen gestandene Bullen durchsetzen können und haben keine realistische Chance eine Kuh zu decken, es sei denn es gelingt ihnen zu schummeln ;-)) (s. unten). Bei den Elchkühen scheint nach Untersuchungen allerdings zur Geschlechtsreife ein gewissses Minimalgewicht erforderlich zu sein. Deshalb ist das Wachstum im ersten Jahr besonders wichtig. Strenge, schneereiche Winter mit schlechter Nahrungsversorgung führen zu späterer Geschlechtsreife bei den Kühen.

Die Paarungszeit beginnt im frühen Herbst und dauert 1,5 bis 2 Monate, oft fällt schon der erste Schnee.

Kuh mit Zwillingen

Die Elchbrunft beginnt z. B. im Denali Nationalpark in Alaska Anfang September und erreicht ihren Höhepunkt gewöhnlich in der ersten Oktoberwoche. Mehrjährige Beobachtungen in British-Columbia (Kanada) haben gezeigt, dass etwa 85 % der weiblichen Tiere Ende September innerhalb von 10 Tagen brünftig wurden.

photographed by Michio Hoshino - © Naoko Hoshino

Der Elchbulle ist in der Lage, seinen Penis auch ohne Erektion auszuschachten. Die Vorhaut ist mit vielen Talgdrüsen versehen. Ihre Sekrete werden mit dem Wind davongetragen und wirken auf Elchkühe geschlechtlich stimulierend. Die Elchbullen legen Strecken zwischen 30 und 40 Kilometer zurück, um zu den Aufenthaltsorten der Kühe zu gelangen.

An den häufig wechselnden Brunftplätzen können sich Rudel von bis zu 15 Kühen bilden. Die Kühe nehmen von den stattfindenden Brunftkämpfen keine Notiz. Allerdings kommen auch Kämpfe zwischen den Kühen vor, um die Reihenfolge der Begattung festzulegen.

Die Kuh zeigt zunächst ein eher ablehnendes Verhalten. Deshalb nähert sich der Sieger des Kampfes vorsichtig der umworbenen Kuh in überstreckter Körperhaltung. Je näher jedoch der Zeitpunkt ihrer Empfängnisbereitschaft kommt desto weniger irritiert reagiert sie auf die Annäherungsversuche des Bullen.

 

Flirt

© Stefan Meyers

Auch die Elchkuh ist während der Brunft sehr leicht erregbar. Sie stößt nasale, stöhnende Lockrufe aus (Kuh), die vom Bullen mit einem hustenden Bellen (Bulle) beantwortet werden. Die Brunftrufe sind noch bis in 3 km Entfernung zu hören.

Kuh mit Zwillingen

Wenn die Elchkuh es zulässt, dass der Bulle sein Maul auf ihr Hinterteil legen darf, ist sie bereit.

 

photographed by Michio Hoshino - © Naoko Hoshino


Außerdem verrät der Geruch ihres Harns, ob sie brünftig ist. Er enthält zur Zeit ihrer Hitze Sexualpheromone, die den Bullen stimulieren. Er nimmt diesen speziellen Duft beim Flehmen wahr. Prüfend zieht er die Oberlippe hoch, damit der Duftstoff auf das Vomeronasal - Sinnesorgan in seiner Mundhöhle trifft.

 

Flehmen

© Stefan Meyers

Er wird sehr erregt, sobald seine Partnerin uriniert und riecht und leckt an ihren Geschlechtssteilen. Sind mehrere Kühe am Brunftplatz, wählt er zunächst die Kuh aus, deren Urin die Pheromone in großer Konzentration enthält. Denn der Geruch des Harns zeigt an, wann eine Begattung den größten Erfolg verspricht.

Um in seinem Revier seine Position gegenüber anderen Bullen deutlich zu machen, führt der Bulle etliche Rituale durch. So schlägt mit den Vorderläufen große Vertiefungen von gut einem Meter Durchmesser in den Boden, die sogenannten Brunftkuhlen. Er geht dabei überlegt und gelassen vor. Mit gesenktem Kopf schabt er zunächst mit dem einen Vorderlauf einige Male die Erde beiseite, bewertet seine Arbeit, um dann mit dem anderen Vorderlauf fortzusetzen. Dann wiederholt er den Vorgang immer abwechselnd mit beiden Vorderläufen. Zwischendurch wird die Arbeit prüfend betrachtet. Das Ganze dauert 10 bis 15 Minuten. Ist seine Brunftkuhle fertig, hockt er sich hin und uriniert hinein bis die Grube voll ist. Dabei tritt zusätzlich Sperma aus. Der Bulle suhlt sich in der Brunftkuhle.

Aus dieser Mischung entwickelt sich ein strenger Brunftgeruch. Wenn eine Kuh sich in der Nähe aufgehalten hat, hat sie diesen Auftritt mit Interesse verfolgt. Wenn sie schon paarungsbereit ist, kommt sie angelaufen. Es kommt vor, dass sich beide Tiere in der Brunftkuhle suhlen oder die Kuh sich an dem Bullen reibt, um den mit Urin versetzen Matsch aus der Brunftkuhle selbst anzunehmen.

Ein Bulle in Hitze produziert außerdem Duftstoffe im Speichel, der über das Kinn in den Bart tropft. Man hat Kühe gesehen, die sich an dem Bart des Bullen rieben, um auch diesen Geruch aufzunehmen.

Riechen

© Uwe Walz

Große Interesse an der Brunftkuhle eines ausgewachsenen Bullen zeigen auch die Jungbullen. Wenn sie die Gelegenheit erhalten, suhlen auch sie sich darin. Die Wissenschaft hat noch nicht abschließend geklärt, was der Grund dafür ist. Eine Theorie besagt, dass sich eine erregte Kuh durch den Geruch täuschen und sich von einem Jungbullen decken lässt, während der Altbulle anderweitig beschäftigt ist.

Das Elchpaar bleibt nur so lange zusammen, bis der Bulle die Kuh begattet hat und sie nicht mehr paarungswillig ist. Die Paarung erfolgt mehrmals am Tage, in der Regel in den frühen Morgenstunden oder spät am Abend, und dauert jeweils nur 2 bis 3 Sekunden.

 


Weibliche Elche sind nicht während der gesamten Brunft empfängnisbereit, sondern nur in den kurzen Hitzeperioden, die 3 - 7 Tage dauern und sich im Verlauf der Paarungszeit etwa alle 3 Wochen wiederholen.
Nur etwa 24 Stunden in dieser Hitzezeit ist sie empfängnisbereit. Eine Kuh, die bereits in der ersten Hitze empfangen hat, lässt sich danach nicht mehr begatten.

© Dagfinn Kolberg und Arne Nævra

Paarung


Dann zieht der Bulle weiter und sucht eine neue Partnerin, die noch nicht gedeckt wurde. Während der Paarung bleibt das Kalb in der Nähe, hält sich aber außerhalb der Reichweite des Bullen.


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 © Maren und Uwe Kamke 2000-2020

 

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