BLUE COCOON - A sculpture by Marco Ganz

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blue cocoon
bluecocoon

Eine Skulptur auf Rädern, die zwar nicht fahren kann, im Stillstand hingegen rekordverdächtig schnell ist.

Der Blue Cocoon hatte seine Premiere 2006 an der JEC in Paris, einer Fachmesse für Verbundwerkstoffe. Dort stand, inmitten von hocheffizienten Windkraftrotoren und Rennjachten, eine Messeattraktion der unerwarteten Art: Eine Skulptur mit der Intention, die Fachwelt für einen völlig neuen Werkstoff zu begeistern.

Marco Ganz’ erste Kunstwerke, die Reclining Sculptures, waren hochpräzise Stromlinienkörper. Zwei Jahre später hat er ihren Nachfolger skizziert: Einen Boliden mit einem geradezu surreal schwerelos schwebenden Körper. Darin zeigt sich nicht nur seine Faszination für die Gestalt der Geschwindigkeit, sondern auch seine Auseinandersetzung mit der Bauweise skulpturaler Objekte und speziell mit dem Leichtbau, die es ihm sechs Jahre später ermöglichte, den Blue Cocoon tatsächlich zu bauen.

Der Körper dieser Skulptur ist hohl, besteht lediglich aus einer ultraleichten, dünnwandigen Sandwichstruktur aus Carbon. Weltweit erstmals angewandt wurde ein neuartiger Werkstoff, der sich durch Bestrahlung von einem Weich- in einen Hartschaum verwandeln lässt. Der Blue Cocoon ist aus ebendiesem Schaumstoff hergestellt, mit einem von Ganz eigens dafür entwickelten Werkzeug.

Es ist einer verrückten Vision, glücklichen Umständen, erfahrenen Handwerkern und der finanziellen Unterstützung von innovativen Industriebetrieben zu verdanken, dass diese Skulptur überhaupt gebaut werden konnte. Mittlerweile im Besitz des Künstlers, passt der 8.7 Meter lange Blue Cocoon in keine der gängigen Schubladen. Man kann entsprechend gespannt sein, wo dieses phantatisch anmutende Objekt das nächste Mal auftreten wird.

Donald Campbell, September 2012



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