Wandern - TST - Klettern |
Aktualisiert 15.11.2009 |
26. - 27. September 2009 - Mönch
(4107m) und Jungfrau (4158m)
Mönch: Von der Bergstation der Jungfraubahn (3454m)
Richtung Mönchshütte 0.5h zur Südflanke - Aufstieg über die
Südschulter im Fels (1h) - Dann in die Steigeisen und nochmals über
Firn und Schnee bis zum Gipfel (1h) - Abstieg auf derselben Route
bis zur Mönchsjochhütte (3657m) (1.5h)
Hochtouren Schwierigkeit WS+, Kletterschwierigkeit I, Hoch 700m,
runter 700m, 4h
Jungfrau: Aufbruch um 5.45h - Von der Mönchshütte via
Station Jungfraubahn über den Jungfraufirn zum Einstieg auf 3500m
Höhe (1h) - dann eine Felspartie (1h) - anschliessend Firn
über den Rottalsattel und Südostgrat auf den Gipfel (2h) - Beim
Abstieg 'Abkürzung' mittels Abseilen über einen Gletscherabbruch
beim Rottalsattel in nördlicher Richtung und retour zur Sphinx (2h).
Hochtouren Schwierigkeit WS+, Kletterschwierigkeit II, Hoch 800m,
runter 1000m, 6h
Die beiden Touren sind weitere 'Trainingseinheiten' auf dem Weg
zu unserem nächstjährigen Ziel, dem Schreckhorn. Mit dem ersten Zug
von Zürich machen wir uns auf den Weg Richtung
Bern-Lauterbrunnen-Jungfraujoch. Eine kleine Weltreise. Wir treffen
unseren Bergführer Oswald Tschümperlin um 11.30 bei der Bergstation
Um 12.00 geht's los Richtung Mönch. Nach dem Einstieg schöner
Aufstieg über die Felsschulter von Südosten her. Einige exponierte
Stellen aber auch für mich kein Problem. Nach einer Stunde geht's in
die Eisen, wacker weiter Richtung Gipfel.
Die letzten 150m vor dem Gipfel machen mir nicht wirklich
Freude: Ein Firngrat, auf beiden Seiten steil abfallende Flanken
und manchmal kaum Platz zwei Schuhe nebeneinander abzustellen.
Nachdem Oswald dann auch noch mahnt, wir sollten uns nun
konzentrieren überleg ich mir schon mal, ob ich das wirklich
haben muss.... Aber dann halt los. Nach 20 Metern meint der
Oswald ich soll mich nicht so verkrampfen.... und nach weiteren
100m kommt von hinten von Stefan das Kommando: Halt! Was ist
jetzt wieder los? Der Typ will ein Foto machen, und ich schei...
mir jetzt schon fast in die Hose. Wir schaffen's dann zum
Gipfel. Super Aussicht auf die Berner Alpen, Eiger, Jungfrau,
Schreckhorn, Wetterhorn, Konkordiaplatz..... Aber ich bin mit
meinen Gedanken schon wieder beim Abstieg: Die gleiche Passage über den Grat
wieder retour, jetzt hab ich keine Wahl mehr, da muss ich
nochmals durch. Der restliche Abstieg ist dann wieder ein reines
Vergnügen, der geht wie Butter. Stefan erzählt uns unten, dass
auf dem Grat die Schlaufe eines seiner Steigeisen lose war, so
dass er bei jedem Schritte einen 'Schlenk' machen musste, um
nicht nicht auf den losen Bändel draufzustehen...
In der Mönchshütten beziehen wir unsere Betten, versuchen
uns wieder zu hydrieren (Ich trinke mal kurz 2 Liter
Mineralwasser) und werfen grössere Mengen von Aspirin gegen
die Kopfschmerzen ein. Liegt wohl an der Höhe Wir gehen
relativ früh ins Bett. Im Gegensatz zu den letzten beiden
Touren schlafe ich diesmal durch. Wasser und Aspirin hat
wohl geholfen.
Am nächsten Morgen Tagwache um 05.00 Uhr, der Hüttenwart
wollte nicht früher. Abmarsch kurz vor 06.00 h Richtung
Jungfraustation und weiter zum Einstieg. Das erste Stück
beim Regenmesspunkt 3506 ist ein steiles Eisstück, da kommen
Pickel und Steigeisen schon ein erstes mal zum Einsatz. Dann
eine Stunde Felspartie. Auf dem Plateau biwakieren zwei
Typen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf 3500m. Wir
werden mit einer herrlichen Aussicht auf den Aletschgletscher
und Konkordiaplatz mit Sonnenaufgang
belohnt.
Dann wieder Steigeisen montieren und weiter über Firn bis zu
einem richtig Steilen Abbruch von etwa 50m. Dann
Rottalsattel und das letzte Stück wieder über Felsen bis zum
Gipfel. Leider keine Aussicht, nur Nebel. Ich habe mal
wieder meine Gamaschen mit den Steigeisen aufgerissen, aber
mit meinem Gore Tex Reparaturset ist das rasch geflickt.
Nach einer kurzen Gipfelrast nehmen wir den Abstieg in
Angriff, nach etwa 20 Minuten kommt die Sonne und gibt eine
herrliche Rundsicht frei. Wir nehmen dann hinter dem
Rottalsattel die direkt Route über einen Gletscherabbruch
und sparen so eine gute Stunde auf dem Rückweg (der Abstieg
über die Felsschulter entfällt so). Das Abseilen macht Spass
und nach einer guten Stunde sind wir dann retour bei der
Sphinx und nehmen die nächste Bahn runter nach
Lauterbrunnen.
Karte Moench - Junfgfrau
Bilder Stefan im Picasa-Web
Titelblatt 'Die Alpen' (SAC 2010-6)
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