Salbe selber machen

Salben unterscheiden sich von Cremes und Lotionen dadurch, dass sie ohne Wasser hergestellt werden. Emulgatoren, die für eine Verbindung wässriger und öliger Bestandteile sorgt, werden bei Salben deswegen nicht benötigt.
Salben geben der Haut keine Feuchtigkeit, sondern dienen heilenden oder pflegenden Zwecken. Sie sind sehr fetthaltig und bilden auf der Haut einen zusammenhängenden Film.
Was wird benötigt, um Salben selber zu machen?
Salben sind einfach selber herzustellen und eignen sich ganz besonders für den Einstieg in die Naturkosmetik.
Benötigt werden: Fette Öle. Welche Öle zum Einsatz kommen richtet sich nach dem Verwendungszweck. Fette Öle haben je nach Sorte bestimmte Eigenschaften:
 
Aprikosenkernöl: dem Mandelöl sehr ähnlich, zieht schnell in die Haut ein, für alle Hauttypen geeignet, für trockene Haut besonders gut geeingnet.
Avocadoöl: dringt auch sehr gut in die Haut, hinterlässt einen leichten Fettglanz. Viel Vitamine, Pantothensäure. Für trockene Haut, Augenfalten. 30%ig anwenden.Distelöl: eher für Cremes geeignet, leicht und feinflüssig. oxidiert schnell.
Hanföl: sehr wertvolles Öl mit B- und E-Vitaminen, hochwertige Eiweiße mit allen essenziellen Aminosäuren und Gammalinolensäure. Jojobaöl: eigentlich kein Öl sondern ein Wachs. Vorteil: wird nicht ranzig, oxidiert nicht, ist also sehr lange haltbar '30 Jahre'. Wir gut von der Haut aufgenommen, da es dem hauteigenen Talg ähnelt. Gleicht trockene und fette Haut aus, schützt und hält geschmeidig. Jojobaöl hat einen Lichtschutzfaktor von 4
Kokosnussöl: sehr hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren, bei Zimmertemperatur fest. Sollte mit anderen Ölen vermischt werden
Mandelöl: Pflegend, schützend, zur Babypflege und bei allergische und Altershaut geeignet. Trocknet die Haut aus bei längerer Anwendung.
Nachtkerzenöl: hoher Anteil an Alpha- Linolensäure und die in ganz wenigen Pflanzen vorkommende Gamma- Linolensäure; hält die Haut gesund und wirkt hauterneuernd.
Olivenöl: hilft bei verspannten Muskeln, dient als Sonnenschutz; sehr gut geeignet für Kräuterauszüge, gut haltbar
 
Folgende Öle enthalten bereits einen Kräuterauszug:
Johanniskrautöl, Schwarzkümmelöl, Wildrosenöl, Arnikaöl, Calendulaöl, Aloe-Vera-Öl
 
Konsistenzgeber
Öle sind zwar zähflüssiger als Wasser, haben aber dennoch keine Salben typische Konsistenz. Daher benötigt man sogenannte Konsistenzgeber oder Verdickungsmittel.
Bienenwachs: sehr hautfreundlich, duftet gut
Kakaobutter: gute Zusatzfettung, härtet aber nur wenig, daher eher als Beigabe für leichte Cremes oder Lippenpomaden geeigne; bildet einen zarten Film ohne die Porten zu verstopfen
Sheabutter: mildes Fett mit Allantoin, Karotinoiden und Vitamin E, gut wundheilend; gut für Cremes geeignet, da auch schwache Aushärtung
Lanolin/Wollwachs: sehr weich, gute Emulgatorwirkung
 
Salben Rezept:
Zutaten:
100ml fettes Öl
10g Bienenwachs
evtl. Kräuter
evtl. Lanolin/Sheabutter/Kakoabutter
evtl. Zusatzstoffe
 
Grundrezept ohne Zusätze:
Erwärme 100ml fettes Öl und gebe 10g Bienenwachs unter ständigem Rühren bei. Wenn alles vermischt ist, Topf vom Herd nehmen und in saubere Salbenbecher abfüllen. Nach dem Erkalten verschließen und mit Inhalt und Herstellungsdatum versehen.
 
Rezept mit Zusätzen:
Kräuterauszug durch Erhitzung: Gebe etwa 10g frische oder 20g getrocknete Kräuter in 100ml Trägeröl und erwärme das Ganze auf etwa 70C. Je nach Pflanzenteil etwa 10-60 Minuten unter ständigem Rühren ausziehen lassen 'zarte Blüten ca. 10 Minuten, harte Wurzeln 60 Minuten'. Danach die Kräuter abfiltrieren und auspressen. Kräuterauszug kalt: Gebe etwa 10g frische oder 20g getrocknete Kräuter und 100ml Trägeröl in ein Glas und verschließe es gut. Stelle das Glas an einen warmen Ort, am besten mit täglicher Sonnenbestrahlung. Regelmäßig umrühren oder schütteln. Nach drei Wochen abseihen.
Das durch den Heiß- oder Kaltauszug gewonnene Kräuteröl wird erwärmt. In das warme Öl 10g Bienenwachs und bei Bedarf 5-10g Lanolin/Sheabutter/Kakoabutter geben 'macht die Salbe weicher'. Rühren, bis sich alles aufgelöst hat. Wenn die Mischung etwas abgekühlt ist, kann man bei Bedarf noch ätherische Öle beigeben 'ca. 25 Tropfen'. Die nun fertige Salbe ist noch flüssig und sollte in saubere Behältnisse/Salbendosen abgefüllt werden. Mit einem Tuch abdecken, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Nach dem Erkalten gut verschließen und mit Inhalt und Datum der Herstellung versehen!
Haltbarkeit: Salben, die auf diese Weise hergestellt werden, sind ca. 1 Jahr haltbar. Durch Zugabe von bestimmten Stoffen kann die Haltbarkeit erhöht werden:
Grapefruitkernextrakt: ist fast geruchlos, wirkt gegen Pilze, Bakterien und Viren, sehr gutes natürliches Konservierungsmittel
Ätherische Öle: ätherische Öle erhöhen die Haltbarkeit fetter Öle
Jojobaöl: eine 10%ige Beimengung genügt, um die Haltbarkeit der Salbe zu erhöhen.
 
Beispiele für Salben:
Thymiansalbe: pflegend bei unreiner und fettiger Haut
Lavendelsalbe: beruhigt leicht reizbare Haut
Blutwurzsalbe: hilft bei unreiner, rauher oder rissiger Haut
Rosenblütensalbe: für trockene, empfindliche Haut Melissensalbe: für fette, empfendliche Haut