Vita

Ich bin im Rheingau geboren und aufgewachsen, Abitur, Studium. Intensive Berufstätigkeit als Organisatorin, Systemanalytikerin. Selbständig als IT-Consultant.

Neben der Berufstätigkeit seit 1986 Aufbau und Leitung der Jugendkunstschule OCTOPUS in Idstein.

Seit 1986 Beschäftigung mit Kunst und kreativen Techniken. Die unbewusste, spontane Liebe zum Material Ton aufgegriffen und durch Unterricht und autodidaktische Studien zur Ausdrucksmöglichkeit entwickelt.

Die intensive Berufstätigkeit mit technischer Ausrichtung hat das Empfinden für Kunst und kreative Techniken nicht unterdrückt sondern verstärkt.

Schaffenspausen treten immer dann ein, wenn die beruflichen Anforderungen der künstlerischen Arbeit zu wenig Raum lassen.

Über meine Arbeiten

Das Töpfern ist in vielen Religionen eine Metapher für die Schöpfung. Unsere soziale und psychische Wirklichkeit ist auch das Ergebnis unseres gelingenden und fehlschlagenden Gestaltens unseres Lebens. In meinen Arbeiten experimentiere ich mit der Gestaltung sozialer Rollen und psychischer Typisierungen: Frauen als Opfer, starke Frauen, Frauen in Rollen, wie Frauen Männer sehen, kontrovers dargestellt. Formen ist ein sinnlicher Vorgang. Dabei fließen innere Bilder und bewußter Gestaltungswille zusammen.
Die Verbindung von Erdhaftem und der Fähigkeit zur Formung hat mich dazu angeregt, der Verbindung von Tierlichem und Menschlichem in unserem Leben nachzuspüren. Viele meiner Skulpturen versuchen mit Tiersymbolen unser Menschsein neu zu verstehen. Sie stehen für mich zugleich für die enge Verbindung unseres Lebens mit unseren tierlichem Mitgeschöpfen.
Dabei greife ich auf die Tiersymbole aus der antiken Mythologie zurück und drücke damit auch eine Sehnsucht nach einer größerer Einheit unserer Wirklichkeit aus: Geist und Natur, Denken und Körper, Ton und Gestalten sind im Grunde bei näherem Hinspüren eins.

Ausstellungen

Wenn Ihnen meine Arbeiten gefallen, Sie mehr darüber wissen wollen oder auch meine Werke original sehen wollen, schicken Sie mir einfach eine e-mail.

Anmerkung zu den Werken von Edith Gottwald

von Prof. Dr. Gudrun Guttenberger

"Ton ist Erde. Das Material verbindet mit der Mutter Erde und mit dem Körper von Frauen. Frauen und Körper in ihrer Verbundenheit mit den elementaren Kräften des Lebens sind die Themen vieler Skulpturen. Töpfern ist Gestalten. Töpfern schafft aus der formlosen Materie die Welt. Das Töpfern ist in vielen Religionen eine Metapher für die Schöpfung. Unsere soziale und psychische Wirklichkeit ist auch das Ergebnis unseres gelingenden und fehlschlagenden Gestaltens unseres Lebens. In ihren Arbeiten experimentiert die Künstlerin mit der Gestaltung sozialer Rollen und psychischer Typisierungen: Frauen als Opfer, starke Frauen, Frauen in Rollen, wie Frauen Männer sehen, kontrovers dargestellt.

Formen ist ein sinnlicher Vorgang. Dabei fließen innere Bilder und bewußter Gestaltungswille zusammen.

Kraftfeld

Die Verbindung von Erdhaftem und der Fähigkeit zur Formung hat sie dazu angeregt, die Möglichkeiten des Menschseins zwischen den Polen von tierlichem Verhalten und göttlichem Wesen auf einer Vertikalen zu beschreiben. So spürt sie einerseits der Verbindung menschlichen Lebens mit dem Tierhaften nach und trifft auf die tiefe Verwandtschaft von menschlichem Verhalten und dem der Tiere. Zugleich wird nach Bildern des Göttlichen in unserem Leben und deren identitätsbildenden und unterstützenden Bedeutung gesucht. Dabei ist die Künstlerin der Überzeugung, dass diese Wanderung zwischen Tier und Gottheit für Frauen kategorial verschieden ist von der der Männer. Von Frauen wird die Integration des Tierhaften und das Wiederfinden der Göttin im eigenen Leben eher als förderlich und humanisierend erlebt als von Männern, die stärker in der Gefahr stehen, zum „Tier“ zu werden oder sich für einen „Gott“ zu halten und dabei ihr menschliches Ich zu verlieren. Die Möglichkeiten des Menschseins beschreibt sie auch als Bewegung zwischen den Polen einer Horizontalen, des Umgangs mit anderen Menschen: das Leben in den Rollen der Berufswelt und das in den Rollen als Mutter, Tochter und Frau bilden für das Frauenleben in unserer Gesellschaft zwei Pole, die miteinander in Spannung stehen. Hier ist es ihr besonders wichtig, die Gefahren einer Entfremdung durch diese sozialen Rollen – sei es in der Berufswelt oder in der Familienwelt – zu erkennen und die Vision eines ausgewogenen und glücklichen sozialen Lebens zu gestalten. Hierbei stehen Männer und Frauen strukturell vor den gleichen Herausforderungen. Es werden verschiedene Lebensmodelle nebeneinander gestellt, sowohl Frauen, die ihren Weg im „Außen“ finden als auch die, die ihren Schwerpunkt „innen“ sehen und diejenigen, die sich in der sozialen und gesellschaftlichen Wirklichkeit nicht finden. Die daraus entstehende Spannung soll der BetrachterIn Anregungen zu eigenen Bewertungen geben, Anregungen, Gesellschaft und Zwänge, aber auch Chancen und Möglichkeiten neu zu hinterfragen. In den Arbeiten werden bevorzugt Symbole der ägyptischen, altorientalischen und griechischen Mythologie aufgegriffen und neuen Sinnzusammenhängen zugeordnet. Reduzierungen und Übertreibungen sind Stilmittel, Einflüsse der Gesellschaft, Erwartungen von außen und selbstauferlegte Beschränkungen aufzuzeigen. Die Ausstellung der Plastiken will dazu anregen, sich im Kraftfeld dieser vier Pole, zwischen Tier und Gott, zwischen Berufswelt und Familienwelt zu bewegen. Business Frauen stehen in Spannungen zwischen ihren Rollen in der Berufswelt und denen als Mutter, Tochter und Frau. Diesen widerstrebenden Erwartungen sind Frauen in besonderer Weise ausgesetzt.

Manchmal zerbrechen Frauen an diesen Spannungen.

Manchmal gelingt eine lebendige und spannende Synthese."