Band Success 13: Der perfekte Proberaum

  • 31. Mai 2011
  • Geschrieben von Heiko
  • Abgelegt unter Band Success

Herzlich Willkommen zum dreizehnten Teil der six strings-Kolumne mit dem Namen “Band Success”. Jetzt geht es zur Sache. Haut rein!

Packt Hammer, Meißel und Bohrmaschine aus. Jetzt wird der Proberaum an eure persönlichen Bedürfnisse angepasst!

Gibt es den “perfekten Proberaum”?

Nein. Jeder Proberaum ist anders und für welchen Raum ihr euch entscheidet hängt von euren persönlichen Vorlieben ab.

Deshalb erfinde ich jetzt einfach mal einen Beispielproberaum, auf den sich die folgenden Überlegungen beziehen.

Der Beispielproberaum

So soll er aussehen:

  • Er befindet sich in einem alten Bürogebäude
  • Im Erdgeschoss
  • Es gibt Fenster
  • Ein ekliger Teppichboden oder es gibt keinen
  • Die Tapeten sehen übel aus und sind zerrissen

Der Test

Baut euer Equipment auf und legt los.

  • Seid ihr mit eurem Sound zufrieden?
  • Könnt ihr euch noch hören, wenn die Band im Nachbarraum voll aufdreht?

Jetzt wisst ihr, was ihr an dem Raum verbessern müsst.

Wie soll euer Proberaum aussehen?

Ihr wollt euch in dem Raum wohlfühlen. Nichts einfacher als das.

Tipp:

Fragt erst mal alle Leute, die ihr kennt. Liegt bei ihnen noch etwas herum, das sie nicht mehr brauchen?

  • Ein paar Rollen alte Raufasertapete
  • Farbe
  • Teppichboden oder alte Teppiche

Wenn ihr nicht fündig werdet, dann Schritt zwei: Der Baumarkt. Da gibt es auf Nachfrage immer Bestände, die nicht mehr verkäuflich und sehr günstig zu erwerben sind.

Optik und Akustik

Optik

Ihr müsst selbst entscheiden, wie euer Proberaum aussehen soll.

  • Streicht die alte Tapete oder tapeziert neu
  • Verlegt einen neuen Teppichboden
  • Vergesst die Decke nicht
  • Klebt ein paar Bilder an die Wand

Akustik

“Geiz ist geil”. Aber nicht immer…

Die Legende von der Eierverpackung

Die Schallisolierung oder der Sound im Proberaum soll besser werden. Also was tun? Eierkartons sammeln. Die kann man dann an die Wand nageln.

Ganz schlechte Idee!

Mal abgesehen von der mangelhaften Schallisolierung ist es auch brandgefährlich!

Die Eierkartons sind hoch entflammbar. Wenn das Geringste in eurem Proberaum schiefläuft, dann brennt das ganze Gebäude. Lasst die Finger davon, sonst habt ihr evtl. ein finanzielles Problem.

Noch ein Wort zum Thema Brandschutz. Plant die Stromversorgung eures Equipments so, dass ihr, wenn möglich, nur einen Netzstecker ziehen müsst und alles ist von der Stromversorgung getrennt, wenn ihr den Raum verlasst.

Dazu zwei Beispiele:

Ich wollte mal in meinem Wohnzimmer üben. Aus heiterem Himmel fing ein Netzgerät für einen Bodentreter an zu qualmen. Ich habe es gerade noch geschafft, das sehr heiße Teil auszustecken und aus dem Fenster zu werfen. Die Sicherung hat es auch heraus gehauen, d.h. kein Licht. Zum Glück ist es am Tag passiert. Aber stellt euch mal vor, ihr habt einen Proberaum im Keller, ohne Fenster…

Das zweite Mal ist uns das im Proberaum passiert. Eigentlich hatten wir immer den Netzstecker gezogen, nur dieses Mal hatten wir es vergessen. Als wir zur nächsten Probe kamen, war ein Netzteil durch geschmort. Heute kann ich nur sagen, wir hatten verdammt viel Glück!

Zurück zum Thema Sound, wie könnt ihr die Akustik in eurem Proberaum verbessern?

Ein Teppichboden ist schon mal ein guter Anfang.

Pyramidenschaum, das sind Schaumstoffmatten, die so ähnlich aussehen wie die Eierkartons. Sie sind schwer entflammbar, kaufen könnt ihr sie im Musikhandel. Der Preis ist happig, ca. 20 Euro pro Matte (1 x 1 Meter). Es geht aber auch billiger. Fragt nach Restbeständen, besonders in der Farbe Weiß. Die werden nämlich unter Lichteinfluss schnell gelb und sind dann nicht mehr verkäuflich. Vergleichen lohnt sich auf jeden Fall, holt euch mehrere Angebote ein!

Tapeziert nicht den ganzen Raum mit diesen Matten, sonst wird die Akustik extrem trocken. Experimentiert mir ihnen an verschiedenen Stellen des Raums, bis ihr das für euch optimale Ergebnis erzielt.

Die Fenster. Eine Fensterfront in eurem Proberaum macht richtig Spaß. Ihr habt Licht und frische Luft. Es gibt aber zwei Nachteile. Wenn sich der Raum im Erdgeschoss befindet, kann jeder von außen reinschauen. Eine Einladung für Diebe. Außerdem tragen viele Fenster nicht wirklich zu einer Verbesserung der Akustik bei. Ein Vorschlag: Im Baumarkt gibt es Folien zu kaufen, die Licht durchlässig sind und den Blick von außen unmöglich machen. Diese könnt ihr mit doppelseitigem Klebeband von innen auf die Fenster kleben. Lasst euch beraten, es lohnt sich!

Wohlfühlen im Proberaum

Ihr habt renoviert und die Akustik passt auch. Was benötigt ihr sonst noch?

Ein paar Vorschläge:

  • Ein Sofa, auf dem alle Bandmitglieder Platz finden.
  • Einen Kühlschrank, Durst ist doof!
  • Ein paar Regale für den Kleinkram.
  • Einen Band PC. Dazu später mehr.

Dafür müsst ihr kein Geld ausgeben. Fragt Freunde und Bekannte, ob sie was loswerden möchten oder schaut in die Kleinanzeigen (Rubrik zu verschenken) eurer Tageszeitung. Hier werdet ihr garantiert fündig.

Ich wünsche euch viel Spass bei der Planung, Renovierung und Einrichtung eures Proberaums.

Bis nächste Woche!

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