Vogel Stiftung fördert Krebsforschung an der Würzburger Universitätskinderklinik


Zwei Forscherteams der Würzburger Universitäts-Kinderklinik erhalten von der Vogel Stiftung in den kommenden drei Jahren jeweils 90.000 Euro. Im Fokus der wissenschaftlichen Arbeiten stehen aktive und passive Immuntherapien bei Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen.

Die Vogel Stiftung des Würzburger Verlegers Dr. Kurt Eckernkamp fördert unter anderem Projekte aus dem Gesundheitswesen. Anlässlich seines 80. Geburtstags im März dieses Jahres finanziert der Aufsichtsratsvorsitzende des Würzburger Fachmedienhauses Vogel Medien Gruppe zwei Forschungsprojekte der Würzburger Universitätskinderklinik über eine Laufzeit von drei Jahren mit insgesamt 180.000 Euro.
Im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeiten steht das Immunsystem von krebskranken Kindern und Jugendlichen. „Zusätzlich zu den klassischen Säulen der Krebsbehandlung wie Chemotherapie, Bestrahlung und Operation wollen wir Strategien entwickeln, die dazu beitragen, dass sich das Immunsystem unserer Patienten nach intensiven Therapiephasen rasch wieder erholt. Eine Hoffnung dabei ist, die körpereigene Abwehr noch besser gegen den Krebs wenden zu können“, umreißt Prof. Paul-Gerhardt Schlegel, der Leiter der Kinder-Onkologie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW), die Kernziele.

Weg I: Körpereigene Immunantwort verstärken
Konkret werden an der Kinderklinik des UKW dazu zwei jetzt geförderte Wege verfolgt. Prof. Matthias Eyrich, der Leiter des Pädiatrischen Stammzelllabors, analysiert zusammen mit seinem Team die bei Leukämiepatienten bereits bestehenden Immunantworten des Körpers, um diese dann durch maßgeschneiderte Impfungen zu verstärken.

Weg II: Extern designte Abwehrzellen zuführen
Für Patienten, deren körpereigenes Immunsystem nach einer Stammzelltransplantation quasi komplett „am Boden ist“, arbeiten Privatdozent Dr. Matthias Wölfl, Oberarzt im Bereich Stammzelltherapie der Würzburger Universitätskinderklinik, und seine Kollegen daran, Abwehrzellen im Labor herzustellen. Sie könnten speziell dann zum Einsatz kommen, wenn herkömmliche Medikamente zum Schutz des geschwächten Organismus alleine nicht mehr ausreichen.

Laborwissen in die Praxis übertragen
„Sowohl die erforderlichen Techniken, wie auch das nötige Wissen sind bereits vorhanden. Jetzt geht es darum, das im Labormaßstab Erlernte an die Patientenbedürfnisse anzupassen“, fasst Prof. Schlegel die Herausforderungen der kommenden Jahre zusammen. Der Schwerpunktleiter für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation fährt fort: „Drittmittel, wie die Fördergelder der Vogel Stiftung, helfen, diese Entwicklungen zu beschleunigen und haben darüber hinaus eine vielfältige Signalwirkung. Dafür herzlichen Dank, auch im Namen unserer jungen Patientinnen und Patienten!“