Basketball
Den Solothurner Basketballern bereitet einzig das Anfahren noch Mühe

Der BC Solothurn feiert im Derby gegen Rapid Bienne einen hoch verdienten 75:49-Erfolg. Mit fünf Siegen aus sieben Partien sind die Solothurner unerwartet gut in die diesjährige 1.-Liga-Saison gestartet.

Fabian Kleeb
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Michael Polite war mit 20 Punkten der erfolgreichste Solothurner.

Michael Polite war mit 20 Punkten der erfolgreichste Solothurner.

Marcel Bieri

Lernfahrer haben mit dem Anfahren ihre lieben Schwierigkeiten. Ähnlich geht es den Akteuren vom Basketballclub Solothurn. Spielertrainer Nicolas Kofmel sagte nach der 1.-Liga-Partie gegen Rapid Bienne: «Wie in den meisten Spielen, erwischten wir auch heute einen schwachen Start.» In der Defensive gingen die Solothurner zu wenig aggressiv ans Werk, dazu kamen unnötige Fehlzuspiele.

Die richtige Mischung zwischen Gas und Kupplung, um komplikationslos anzufahren, war noch nicht gefunden. Doch im Gegensatz zu einem Neulenker behielten die Gastgeber trotz der Startschwierigkeiten und dem daraus folgenden Zweipunkterückstand nach Viertel Nummer eins die Ruhe.

Das perfekte zweite Viertel

Der Auftritt im zweiten Abschnitt war dann alles andere als anfängerhaft. Der BCS drückte mächtig aufs Gaspedal und spielte die Bieler Widersacher an die Wand. Mehr als fünf Minuten lang liessen die Einheimischen keinen einzigen Korb zu und markierten ihrerseits zehn Punkte. Von nun an konnte Solothurn das ganze Spiel über auf ein komfortables Punktepolster gegenüber Biel zählen.

«Wir wussten, dass wir technisch besser sind, und die Partie gewinnen werden», erklärte Kofmel, der einer Sehnenscheidenentzündung an der Hand zum Trotz eine solide Leistung zeigte. Bis zum Ende des Derbys bauten die Gastgeber den Punktestand auf 75:49 aus. Nach missglücktem Auftakt agierte Solothurn im Stile eines Formel-1-Weltmeisters.

Integration der Jungen funktioniert

Somit durften sich die Kantonshauptstädter über den fünften Sieg im siebten Spiel und den zwischenzeitlichen Tabellenrang drei freuen. Kofmel, der vor Saisonauftakt nicht wusste, wo seine Mannschaft stehen würde, ist vor allem in einem Punkt höchst zufrieden: «Wir haben einige junge Spieler, die wir mehr und mehr einbinden können.»

Playoffs sollten machbar sein

Obwohl sich der BCS derzeit auf der Überholspur befindet, will der flinke Spielertrainer das Team auf dem Boden behalten: «Wir nehmen Spiel für Spiel, die Saison ist lang, und wir wollen uns vor allem defensiv noch verbessern.» Fährt Solothurn so siegreich weiter, wird das Erreichen der Playoffs, das man im letzten Jahr sportlich bereits schaffte, zur Formsache. Als sehr wichtig stuft Nicolas Kofmel die nächsten beiden Partien auswärts bei Baden und im CIS gegen Moutier ein.

Verbessern die Solothurner ihre Zeit, um von 0 auf 100 zu beschleunigen, liegt in der diesjährigen 1.-Liga-Spielzeit noch mächtig was drin.