Delphine

Delphine sind weltweit verbreitet, aber auch hier hat Neuseeland einige Besonderheiten zu bieten. Insgesamt gibt es neun verschiedene Arten, die die Küsten der Inseln bevölkern. Zu den größten Gefährdungen vor allem für die kleineren Delphinarten zählt die Fischerei mit Stellnetzen, die die neuseeländische Regierung außer an einigen Abschnitten der Nordinsel seit Ende 2008 in Küstennähe auch fast vor der gesamten Südinsel verboten hat. Aber auch der Tourismus stellt eine gewisse Bedrohung dar, zum einen weil die Tiere in ihrem natürlichen Lebensrhythmus gestört werden, zum anderen weil es mitunter zu Kollisionen von Booten mit Tieren kommt.

Dusky Dolphin
Dusky Dolphin
Dunkler Delphin
Lagenorhynchus obscurus

Dusky Dolphins sind eher kleinere Delphine, die nur selten eine Länge von mehr als zwei Metern erreichen. Die zur Gattung der Kurzschnauzendelphine gehörenden Tiere sind im oberen Teil dunkelgrau, auf der Bauchseite weiß gefärbt; seitlich besitzen sie zwei hellgraue Bereiche, von denen einer von der Schnauze bis zur Rumpfmitte reicht, der zweite von dort zum Rumpfende. Die abgerundete Rückenfinne ist im vorderen Teil dunkel, im hinteren Teil hell gefärbt. Gegenüber dem Gewöhnlichen Delphin besitzen sie eine kürzere Nase.

Dunkle Delphine leben auf der Südhalbkugel und fühlen sich in kühleren Gewässern wohl – so auch rund um Neuseeland. Von Oktober bis Mai halten sie sich in Küstennähe auf, wo sie meist in kleinen Schulen vorkommen. Da sich Dunkle Delphine offenbar in der Nähe von Schiffen wohlfühlen und sehr verspielt wirken, sind sie häufig beim »Whale Watching« und »Schwimmen mit Delphinen« anzutreffen. Der wohl beste Platz, sie zu beobachten, ist vor Kaikoura, aber auch im Queen Charlotte Sound sind sie zu finden. Außer vor den Küsten von Canterbury bevölkern sie die Gewässer rund um die Südinsel. Vor der Nordinsel leben sie lediglich im Süden und im Osten bis hinauf zum East Cape.

Hector's Dolphin
Hector's Dolphin
Hectordelphin
Papakanua
Cephalorhynchus hectori

Hectordelphine sind die kleinsten und seltensten aller Delphine: Sie werden nur bis zu eineinhalb Meter lang und 50 kg schwer. Sie haben eine etwas plumpe Gestalt. Der Rumpf ist grau gefärbt, Kopf, Flossen und Schwanz schwarz, der Bauch weiß. Zu erkennen sind sie neben ihrer Größe vor allem an der – bei Delphinen einmalig – hinten rundlichen Rückenflosse. Insgesamt gibt es vier Unterarten, die voneinander getrennt leben.

Hectordelphine sind nur in Neuseeland anzutreffen; es gibt nur wenige Tausend von ihnen, so dass sie vom Aussterben bedroht sind. Sie halten sich ihr ganzes Leben über an demselben Küstenabschnitt auf und bleiben stets in Küstennähe. Mitunter leben sie in Paaren, meist aber in Gruppen von bis zu zwölf Tieren. Die größte Population lebt an der Westküste der Südinsel; außerdem gibt es Hectordelphine an der Ostküste der Südinsel bis hinunter nach Oamaru. An der Te Waewae Bay im Süden sowie der Porpoise Bay in den Catlins können Hectordelphine vom Strand aus beobachtet werden. Die Unterart der noch etwas kleineren Maui-Delphine lebt - in weniger als 150 Exemplaren - an der nördlichen Westküste der Nordinsel.

Bottlenose Dolphin
Bottlenose Dolphin
Großer Tümmler
Tursiops truncatus

Der bis zu dreieinhalb Meter lange und 350 kg schwere Große Tümmler ist der Prototyp-Delphin, den wir als »Flipper« kennengelernt haben. Leicht zu erkennen ist er an der kurzen Schnauze in Verbindung mit der vorgewölbten Stirn, der er auch seinen englischen Namen »Bottlenose Dolphin« verdankt. Er besitzt einen weißen Bauch und ist ansonsten weitestgehend einfarbig grau.

Große Tümmler kommen in allen Weltmeeren vor. Meist gehen sie in Gruppen auf Fischjagd. Tümmler sind gute Schwimmer und verfügen über differenzierte Möglichkeiten der Kommunikation. Da sie außerdem über ein ausgeprägtes Sozialverhalten verfügen und in Gefangenschaft leicht zu dressieren sind, gelten sie als intelligent. Auf der Nordinsel sind sie an der Ostküste von der Bay of Plenty bis zum Northland anzutreffen, auf der Südinsel im Norden von Kaikoura bis Westport sowie im Fiordland.

Common Dolphin
Gemeiner Delphin
Delphinus delphis

Die im europäischen Raum seit langem bekannteste Art des Gemeinen Delphins ist etwas kleiner als der uns durch das Fernsehen so vertraute Große Tümmler. Gemeine Delphine werden bis zu zweieinhalb Meter lang und 75 kg schwer; sie erreichen ein Alter von bis zu zwanzig Jahren. Auf dem Rücken sind sie dunkel gefärbt, auf der Bauchseite weißlich. Seitlich besitzen sie meist eine helle Färbung im vorderen Teil des Rumpfes. Gegenüber der Großen Tümmler besitzen sie einen kleineren Kopf, da ihre Stirn nicht vorgewölbt ist.

Der Gemeine Delphin kommt weltweit vor, bevorzugt aber wärmere Gewässer. Meist schwimmen sie in Gruppen von bis zu zwanzig Tieren und jagen Fische und Tintenfische, wobei sie nicht tief tauchen. Dabei erreichen sie hohe Geschwindigkeiten – sie sind die schnellsten Schwimmer unter den Zahnwalen. Normalerweise leben Gemeine Delphine küstenfern. Sie sind aber oft bei Kaikoura sowie mitunter in der Bay of Islands und im Hauraki Gulf anzutreffen und begleiten gerne Schiffe.