Freiheitsfest 2014

LIEBE FREIHEITSGÄSTE,

 

Am 12. September 1847 trafen sich im ehemaligen Offenburger Gasthaus Salmen etwa 900 Menschen aus ganz Baden zu einer politischen Versammlung. Die „entschiedenen Freunde der Verfassung“, wie sie sich selbst nannten, verabschiedeten an diesem Tag das Offenburger Programm, darin enthalten die „13 Forderungen des Volkes in Baden“.

Um ihr Anliegen in der Öffentlichkeit zu präsentieren, benötigten die Revolutionäre um Friedrich Hecker und Gustav Struve viel Mut. Organisierten sie doch damals ein riskantes, aber auch wegweisendes Unternehmen. Noch konnten sie nicht ahnen, dass sie an diesem Tag Geschichte schrieben und das Offenburger Programm bald in ganz Deutschland bekannt sein würde. Heute gilt es nicht nur als erster demokratischer Verfassungsentwurf in Deutschland überhaupt, sondern als Grundstein für alle nachfolgenden demokratischen Konzepte und wirkt bis in unser Grundgesetz nach.

Unsere Stadt ist sich dieses demokratiegeschichtlichen Erbes bewusst. Aus diesem Grund gehört es in Offenburg zur Tradition, sich immer am 12. September, also am Jahrestag der Offenburger Versammlung, beim Salmengespräch mit einer der dreizehn Forderungen auseinanderzusetzen.
 
In Jahr 2014 war es die elfte Forderung: „Wir verlangen Gesetze, die freier Bürger würdig sind und deren Anwendung durch Geschworenengerichte. Der Bürger werde von dem Bürger gerichtet. Die Gerechtigkeitspflege sei Sache des Volkes.“
 
 
Ich freue mich, dass wir mit Eberhard Stilz, dem Präsidenten des Staatsgerichtshofes Baden-Württemberg und langjährigen Präsidenten des Oberlandesgerichts Stuttgart, einen ausgewiesenen Fachmann für unsere Veranstaltung gewonnen haben.

Beim Offenburger Freiheitsfest am Sonntag, 14. September, erwartete Sie ab 12 Uhr ein großes Festprogramm. Mit Musik, Tanz, Theater, Essen und Trinken feierten wir die Versammlung von 1847 und die 13 Forderungen. Am Vorabend konnten wir uns bereits mit dem Freiheitshock in der Kesselstraße bei deftiger Hausmannskost, Straßenmusik und einer stimmungsvollen Atmosphäre einstimmen.

Den zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern danke ich für ihr engagiertes und kreatives Mitwirken. Ein herzliches Willkommen galt unseren Gästen von nah und fern!

Ihre

Edith Schreiner
Oberbürgermeisterin