„Das Kino formt Erinnerungen – und Erinnerungen formen die Geschichte.“

Der ukrainische Regisseur Mstyslaw Tschernow über die Macht des Films in seiner Dankesrede bei der Oscar-Verleihung am 10. März in Hollywood. Den Preis erhielt er für seinen Dokumentarfilm „20 Days in Mariupol“. Zitiert in der SZ vom 11.März 24. Foto: Wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat ein neues Buch veröffentlicht, in dem er sich die Mühen des Alters vornimmt: Influencer und Impfgegner, WhatsApp und Zigeunerschnitzel, TikTok und Fremdschämen.  Caren Hodel hat ein paar lustige Texte beigesteuert.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de 

 

H2 Hotel, Leipzig

Direkt am Hauptbahnhof finden Sie das schlichte, aber praktische Hotel, in dem es auch Familienzimmer gibt. Die Doppelzimmer sind 20qm groß, die Bäder klein, aber intelligent eingerichtet. Das Frühstücksbüfett ist erstaunlich vielfältig mit Rührei und frischem Schnittlauch, Müsli mit Nüssen, frischem Obstsalat und verschiedenen Joghurtsorten. Zum Messegelände fährt um die Ecke eine Straßenbahn ab, in die Innenstadt zur Thomaskirche, den Passagen und Museen kann man wunderbar zu Fuß gehen. DZ ab ca 100 Euro.  Foto: H2 Hotel

Welche Pracht

„Für Cottage-Gärten“, schreibt der britische Fotograf und Autor Mark Bolton, „gibt es keine Regeln…..jeder kann so einen wilden, bescheidenen und genügsamen Garten gestalten“. Damit wir Leser aber doch ein bisschen Hilfe bekommen, hat Bolton dieses Buch gemacht. Darin erläutert er, wie er seinen kleinen Garten angelegt und mit viel Geduld zu großer Pracht gebracht hat. Er nimmt uns mit durchs Gartenjahr, erklärt, was wann gemacht werden muss, empfiehlt Werkzeuge und Pflanzgefäße, wirbt für einen Schuppen und einen Komposthaufen, und nicht zuletzt gibt der Fotograf Tipps, wie man sein Paradies im Bild festhält. Ergänzt wird der üppige Band mit vier Reportagen anderer Gärten und einem ausführlichen Pflanzenregister.
Ein Buch zum Schwelgen – auch für Balkonbesitzer.

Mark Bolton: Ich träume von einem Cottage-Garten 224 S., Callwey, 39,95 Euro. Foto: Callwey

 
Welche Freude

Ach, was waren das für Zeiten, als das Glück von Abermillionen Musikfans in einer 30 mal 30 Zentimeter großen Papphülle steckte, die man ebenso stolz wie sorgsam nach Hause brachte, dort noch mal eingehend das Bild vorne drauf betrachtete, um dann eine runde Scheibe hervorzuziehen und sie vorsichtig auf einen Plattenteller zu legen und dann…Vorbei. Schon mit der CD begann die Marginalisierung der Musik, und heute wird ja fast nur noch gestreamt. Aber halt: Weil Totgesagte bekanntlich länger leben, hat die Schallplatte eine – wenn auch in kleinem Rahmen – veritable Wiederauferstehung erfahren. Nachzulesen in diesem Buch, das zum einen die spannende Geschichte der schwarzen Scheibe erzählt und zum anderen ihren aktuellen, höchst vitalen Stand beschreibt. Text und Layout kommen zwar immer mal wieder reichlich unbeholfen daher, aber dennoch ist der Band eine liebevolle Hommage an ein offensichtlich unsterbliches Medium.

Into The Groove. Vinyl-Kult: Die Geschichte der Schallplatte.192 S. Prestel. 36 Euro. Foto: Prestel

Yoko Ono:Music of the mind. Noch bis 1. September zeigt die Tate Modern in London (in Zusammenarbeit mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf) mehr als 200 Arbeiten der Künstlerin aus den letzten 70 Jahren.
Wildplastic im Supermarkt. Aus eingesammeltem, wild in der Natur herumliegendem Plastik werden bereits Müllbeutel und Versandtaschen hergestellt. Nun bekommt man auch Toilettenpapier in wildem Plastik verpackt.

16.- 21. 4. Mailand: Die weltgrößte Möbelmesse mit Ausstellern aus 37 Ländern zeigt, was es Neues gibt – bei Sofas und Sesseln, Betten und Schränken, Teppich, Küchen und Leuchten. (siehe auch weiter unten)
21.4. – 25.8. Dortmund: Im Museum am Ostwall gibt es jetzt eine Ausstellung für Familien unter dem Titel „Kopfüber in die Kunst“.
Räume gefüllt mit Schaumstoff und Stoffbahnen, mit Farben und Licht laden Kinder und Eltern ein, ganz neue Erfahrungen zu machen.

Unter vielen, vielen anderen neuen Möbeln zeigt man im April in Mailand auch diese Neuigkeiten:

 

Moooi: Marcel Wanders sieht seinen Sessel „Kisss“ als Hommage an Salvador Dalis Sofa „Lips“ von 1936. Kisss gibt es in wunderschönen Farben für eine fröhliche Runde.

Brühl: Das Sofa „bongo bay lounge“ kann als Solist ebenso bestehen wie aneinander gereiht als Ecksofa. Einen Einzelsessel gibt es auch. In Knallrot natürlich besonders schick! Fotos: Hersteller

Kisss von Moooi

Bongo von Brühl

Altes Rathaus, Leipzig

Das Alte Rathaus

Das Alte Rathaus gilt als einer der bedeutendsten Profanbauten der Renaissance in Deutschland. 1360 wurde ein Rathaus in Leipzig erstmals erwähnt, in der heutigen Form entstand es 1556, eine Geheimkammer aus dem Jahr 1483 blieb erhalten und kann heute als Schatzkammer besichtigt werden. Das Gebäude ist 93,2 m lange und 20,6 m breit, der Turm ist 41 m hoch. Bemerkenswert ist der asymmetrische Aufbau des Rathauses, der dadurch entstand, dass auf einem ursprünglichen Haus gebaut und das Treppenhaus an dieser Stelle  übernommen wurde.
Zeitweilig arbeitete hier auch ein Schöffengericht, deshalb wurden im Keller Gefängniszellen eingebaut, die man ebenfalls noch anschauen kann.
Ende des 19. Jahrhunderts war das Gebäude als Rathaus zu klein, der Stadtrat zog in einen Neubau um. Das Alte Rathaus wurde 1943 bei einem Luftangriff schwer beschädigt, der Dachstuhl brannte aus. Nach der Restaurierung wurde der Bau zum Museum umgebaut, in dem heute die Stadtgeschichte Leipzigs gezeigt wird.
Unbedingt besuchen sollte man den großen Festsaal, die Ratsstube und das Landschaftszimmer aus dem Spätbarock. Foto: wikimedia

Albertina, Wien, bis 14.7.2024: 
Roy Lichtenstein. Zum 100. Geburtstag

Der Amerikaner Roy Lichtenstein (1923-1997) gehört neben Andy Warhol zu den Stars der Pop Art. Die Albertina zeigt jetzt mehr als 90 Gemälde, Skulpturen und Grafiken, darunter viele Leihgaben aus internationalen Museen wie dem New Yorker Moma und dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid. Zu sehen sind u.a. Lichtensteins Frühwerke aus den 1960er Jahren, seine Gemälde von Objekten aus der Werbung und eine seiner riesigen Brushstroke-Skulpturen, bei denen ein scheinbar spontaner Pinselstrich auf die Werke der Expressionisten Jackson Pollock und Willem de Kooning Bezug nimmt.
Foto:  Albertina

Fachwerkhaus in der Langen Straße

Wie angenehm! Die gesamte Altstadt von Buxtehude ist Fußgängerzone, so kann man auch einfach mitten auf der Straße stehen bleiben und die schönen Fachwerkhäuser entspannt betrachten. Allerdings sind nicht alle Fachwerkhäuser richtig alt, denn 1911 brannten viele ab, wurden aber dann wieder aufgebaut und erinnern so mit den Originalen an die lange Geschichte
der kleinen Stadt im Alten Land südlich der Elbe. 959 wird das Bauerndorf das erste Mal urkundlich als „Buochstadon“ erwähnt, daraus entsteht Anfang des 12 Jahrhunderts „Buchstadihude“, womit vermutlich ein Fluss-Anleger an einer Buchenstätte gemeint ist. 1285 gründet der Bremer Erzbischof Giselbert von Brunckhorst die Stadt Buxtehude, die 1328 Stadtrecht erhält und ab 1363 als Mitglied der Hanse geführt wird.
Für weitere Bekanntheit sorgte das Jahr 1840, als der Schriftsteller Wilhelm Schroeder die Tierfabel „Dat Wettlopen twischen den Hasen un den Swinegel up de lütje Haide bi Buxtehude“ (Plattdeutsch für: Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel auf der kleinen Heide bei Buxtehude) veröffentlichte, die bereits 1843 von den Brüdern Grimm in ihre Hausmärchen übernommen wurde. Und seither sind Hase und Igel aus Buxtehude nicht mehr wegzudenken. So auch an der Fassade des Alten Rathauses, das 1914 erbaut wurde, und im Foyer vor dem Tourismusbüro.

St. Petri Kirche

Ein paar Schritte weiter die Lange Straße entlang   kommen Sie zur St. Petri-Kirchevon 1296, einem großartigen Beispiel der Backsteingotik mit einem Altar von etwa 1520, Chorgestühl von 1400 und einem geschnitzten Kruzifix von 1470. Die ursprüngliche Orgel von Arp Schnitger verbrannte 1853, die heutige stammt von Philipp Furtwängler aus dem Jahr 1859.
Genau gegenüber steht das Museum für Regionalgeschichte und Kunst mit einer sehenswerten Fassade. Das Haus wurde 1913 gebaut und mit typischen Fachwerkelementen aus dem Alten Land verkleidet. Neben der barocken Haustür findet man auch eine „Klöndör“, eine zweigeteilte Holztür. Wer den oberen Teil öffnete, konnte aufgestützt gut mit den Nachbarn schwatzen.
Wenn Sie jetzt in die Abteistraße einbiegen, sehen Sie dort gleich das Abthaus ,das wohl 1629 vollendet wurde und ein bereits 1399 errichtetes aber inzwischen baufälliges Haus ersetzte, in dem die Äbte des 16km entfernten Benediktiner-Klosters Harsefeld in schwierigen Zeiten Zuflucht suchten. Heute lädt hier ein feines Restaurant zu Lachsroulade und Kalbschnitzel.
Ein paar Schritte weiter in der Fischerstraße befindet sich die Stadtbibliothek  im ehemaligen Lehrerwohnhaus von 1736. Erhalten hat sich eine wunderbare Rokoko-Stuckdecke, also gehen Sie einfach mal hinein – auch wenn Sie kein Buch ausleihen möchten.
An der nächsten Ecke biegen Sie links ab und stehen schon an einem weiteren Kleinod von Buxtehude:

Das Fleth mitten in der Stadt

Dem Fleth aus dem 13. Jahrhundert, einem aufgestautem Hafenbecken, in das bis 1962 Waren geliefert wurden.

Der Flethenkieker schaute nach Hochwasser

Am Geländer lehnt seit 1989 eine Bronzeskulptur, die einen Flethenkiekerdarstellt, der einst die Wassertiefe beobachtete und bei Hochwasser Alarm schlug.
Entlang des Fleths kann man die Baugeschichte Buxtehudes gut verfolgen, neben Fachwerkbauten aus dem 16. Jahrhundert und barocken Fassaden aus dem 18. Jahrhundert findet man hier auch Bauten aus dem 19. Jahrhundert.
Wenn Sie jetzt wieder in die Breite Straße einbiegen, dann können Sie sich gleich links in der hübschen Buchhandlung „Literatur im Zimmer“ mit Lektüre für die Rückfahrt eindecken.
Aber vorher kehren Sie noch im Keller des Rathauses ein: Dort wird man Sie gern mit  – na was wohl? – einer Hase & Igel-Pfanne verwöhnen. Fotos: CO

“Der beste Platz für einen Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar,    geräuschlos und leicht zu entfernen.“

Loriot – bürgerlich Vicco von Bülow – (1923 bis 2011) zitiert in der Frankfurter Ausstellung „Ach was – Loriot zum Hundertsten“. Foto: Loriot

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow,  der in Berlin geboren  wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat wg. KI so seine ganz eigenen Befürchtungen.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de 

 

Hotel Cortezo, Madrid

 

die Hotel-Rezeption

Zur Plaza Mayor, zum Prado und auch zum Museum Thyssen-Bornemisza kann man gut zu Fuß gehen, denn das Hotel Cortezo ist mitten drin. Die Zimmer sind farblich zurückhaltend eingerichtet, die Bäder haben große Duschen und bieten hoteleigene Kosmetik. Das Frühstück ist abwechslungsreich. Und eine Dachterrasse lockt zum Entspannen nach einem anstrengenden Sightseeing-Tag in der lebendigen Metropole.
DZ ab ca 90 Euro. Foto: Hotel Cortezo

Foersters Garten

Garten-Fans kennen natürlich den Namen Karl Foerster (1874-1970), des legendären Gärtners und Pflanzenzüchters. Und manch einer hat schon seinen prachtvollen Garten in Potsdam-Bornim besucht. Von1990 bis zu ihrem Tod 2010 übernahm Tochter Marianne Foerster, die bei ihrem Vater gelernt hatte und anschließend dreissig Jahre in Belgien arbeitete, die Leitung des Anwesens. Heute gehört es der Marianne-Foerster-Stiftung. Ihr Garten-Tagebuch von 2003 hat der Landschaftsarchitekt Ulrich Timm jetzt ergänzt und aktualisiert, und ausserdem ist der Band mit neuen prächtigen Fotos von Ferdinand Graf Luckner illustriert worden. So kann man den Autoren durchs Gartenjahr folgen, bekommt Tipps zum Bepflanzen verschiedener Stauden, Gräser und Blumen und Empfehlungen für Farbkompositionen, zum Beispiel dieser: „Es gibt niemals genug weiße Blüten in einem Beet, Weiß trennt und verbindet, hebt andere Farben hervor, Weiß ist unerlässlich.“

Marianne Foerster: Der Garten meines Vaters Karl Foerster. 160 S., 180 Abb. Prestel. 38 Euro Foto: Prestel

Grüne Gedichte

Erstaunlich, wie viele Literaten sich Gärten anlegten, in der Natur schrieben und gerne Bäume, Stauden, Hecken, Gemüse und Blumen pflanzten. Thomas Mann (1875-1955) etwa, der sich in Kalifornien einen subtropischen Garten anlegen ließ, den er zwar nicht selbst pflegte, aber außerordentlich genoß. Oder Agatha Christie (1890-1976), die sich 1938 für gerade mal 6000 Pfund ein herrliches Anwesen kaufte und dort selbst Jungpflanzen zog. Jean Cocteau wiederum (1889-1963) baute eigenhändig Kräuter, Heilpflanzen, Obst und Gemüse an und entwickelte eine besondere Vorliebe für Spalierobst. Über diese und fünfzehn andere Dichter berichtet die britische Gartenarchitektin Jackie Bennett in ihrem Buch, jeweils  mit lesenswerter Biografie und herrlichen Bildern. Im Anhang gibt es zu jedem Garten die entsprechende Adresse mit Website.

Jackie Bennett: Die Gärten der Literaten 240 S.,  38 Euro, Gerstenberg. Foto: Gerstenberg

 


 

Udo Lindenberg lädt ein

19.3.: Udo Lindenbergs Hamburger Panik City  feiert ihren sechsten Geburtstag mit einer „fetten Geburtstagssause“, mit viel „Mucke“, Karaoke, einem Quiz und einem Wettbewerb der Udo-Doubles. Foto: Panik City

Gmundner:  Als Hommage an Namibia hat der österreichische Keramik-Hersteller jetzt eine Afrika Edition vorgestellt. Mit dabei ist eine wieder aufgelegte und immer noch beeindruckende Teekanne in Elefantenform.
                                         
 Fürstenberg: „Henri“ heißt der diesjährige Jahreshase des Porzellan-Herstellers. Es gibt ihn in reinem Weiß, handbemalt oder mit einer 24-karätigen Goldauflage in einer limitierten Edition. Fotos: Hersteller

Museum für angewandte Kunst, Frankfurt

Vernissage im Museum für angewandte Kunst

Die Villa Metzler neben dem heutigen Museum entstand 1804 für den Apotheker Peter Salzwedel als Sommerhaus vor der Stadt. 50 Jahre später erwarb sie der Bankier Georg Friedrich Metzler und baute sie aus. In den quadratischen, dreistöckigen Bau zog 1928 ein Altersheim ein, 1960 kaufte die Stadt Frankfurt das Haus als Museum für Kunsthandwerk. Heute wird dort die Wohnkultur der letzten 200 Jahre gezeigt.
1980 übernahm der amerikanische Architekt Richard Meier den Grundriss der Villa für sein Konzept des Museumsneubaus, das sich an der klassischen Moderne orientiert. 1985 wurde das Ensemble aus drei neuen Kuben, die sich mit der Villa Metzler zu einem Quadrat fügen, eröffnet. Daneben wurde ein öffentlicher Park angelegt. Die schneeweißen Neubauten sind geprägt durch große Fensterflächen und lichtdurchflutete, großzügige Ausstellungsräume.
Foto: Museum für angewandte Kunst

Kunstmuseum, Basel, 2.3. bis 18.8.2024: 
Dan Flavin – Widmungen aus Licht

Donald Judd gewidmete Installation

Der Amerikaner Dan Flavin (1933 -1996) gilt als Pionier der Minimal Art, er wurde durch seine Arbeiten mit industriell gefertigten Leuchtstoffröhren bekannt. Das Kunstmuseum zeigt 58 Werke, die Flavin Personen oder Ereignissen widmete, zum Beispiel Jasper Johns und Henri Matisse oder dem Hinterhalt, bei dem vier Soldaten im Vietnamkrieg ums Leben kamen. Flavin ordnete seine Lichtobjekte schon in den 60er Jahren zu bestimmten „Situationen“ an, aus denen er ganze Installationen entwickelte. Parallel zur Ausstellung bietet das Kunstmuseum ein umfangreiches Programm wie etwa die Kinder-Vernissage am 1. März unter dem Titel:  „Licht an!“ Foto:  Kunstmuseum Basel

Seit 2015 gehört sie zum Weltkulturerbe, die Hamburger Speicherstadt. Die riesigen roten Gebäude aus Backstein mit Türmchen, Erkern und Feuertreppen sind ein attraktives Touristenziel geworden. Und sie haben eine interessante Geschichte, die man besonders gut im Speicherstadtmuseum  studieren kann.

Willkommen im Speicherstadtmuseum

Bis 1882 waren die Elbinseln Wandrahm und Kehrwieder noch dicht bebaut mit Wohnhäusern für Hafenarbeiter und Handwerker, aber auch mit einigen stolzen Einfamilienhäusern, zum Teil aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Doch 1881 hatte sich die Stadt darauf eingelassen, ihre Freihandelszone auf ein kleines Gebiet zu verkleinern und dem Zollabkommen des Deutschen Reiches beizutreten. Bis dahin waren die Lagerhäuser der Hamburger Kaufleute über die ganze Stadt verteilt, nun sollten sie alle an der Elbe stehen. 16 000 Menschen wurden dafür vertrieben, umgesiedelt, verloren ihre Wohnungen. Sicher waren nicht alle unglücklich darüber, ihre Heimat mit Hygiene- und sozialen Problemen zu verlassen und zum Teil in Neubauten in Barmbek und Hammerbrook umzuziehen. Eines der weit verbreiteten Argumente war, „zum Wohle des Handels müssen halt Opfer gebracht werden“.

Das Schlösschen in der Speicherstadt

Bis 1889 entstand der erste Teil der neuen Speicherstadt, zu deren Eröffnung sogar Kaiser Wilhelm II. erschien, der zweite Teil wurde bis 1905 gebaut, der dritte wurde zwar geplant, aber nicht mehr errichtet, da der Erste Weltkrieg das verhinderte.
Die Lagerhäuser lagen alle direkt am Wasser, auf der anderen Seite führte eine Straße vorbei. Die Waren wurden auf Schuten angeliefert und mit einer Seilwinde in die Böden (Stockwerke) gezogen. Gelagert wurden hier Kaffee, Kakao, Tee, Getreide, Zucker und Salz, später auch Orient-Teppiche.
 Im Speicherstadtmuseum wird so ziemlich alles thematisiert, was hier wichtig war, so lernt man unter anderem, wofür Quartiersleute da waren – sie organisierten die Lagerung der Waren -, wie eine schottsche Karre aussah – wie eine dreirädrige Schubkarre aus Holz – und warum Hamburger Kaufleute „Pfeffersäcke“ genannt wurden.
Das erfährt man natürlich auch im „Spicy’s“ ein paar Türen weiter in einem 130 Jahre alten Speicher, in dem das einzige Gewürzmuseum der Welt untergebracht ist. Weil die Kaufleute natürlich auch Pfeffer importierten und damit viel Geld machten, heißen sie bis heute Pfeffersäcke.
Im Spicy gibt es Kräuter, Gewürze und Saaten mit allen Sinnen zu erleben, es riecht nach Zimt, Vanille und Kardamom, probieren darf man Pfeffer, Salz und Chilis. Aus dem Shop können Sie Kampot-Pfeffer aus Kambodscha oder Kokosblütenzucker mitnehmen. Oder im Online-Shop einen „Hamburger Pfeffersack“ bestellen.

Mini-Elphi im Mini-Wunderland

Wenn Sie jetzt um die Ecke spazieren, zum Kehrwieder 2, dann werden Sie höchstwahrscheinlich den Rest des Tages im „Miniatur Wunderland“  verbringen. Denn die größte Modelleisenbahnanlage der Welt ist absolut faszinierend, schon über 20 Millionen Menschen haben die kunstvolle Installation mit den Hamburger Landungsbrücken und der Elbphilharmonie, dem Luxor Hotel in Las Vegas, Rom bei Nacht, Schloss Neuschwanstein, dem Grand Canyon, einem Kreuzfahrtschiff und und und bewundert.
Wer sich lieber gruseln möchte, der kann im „Dungeon“ durch 600 Jahre dunkle Hamburger Geschichte wandeln und beispielsweise dem kopflosen Klaus Störtebeker begegnen.
 Doch eher nicht? Dann spazieren Sie einfach weiter an den Speichern entlang bis zum St. Annenplatz, wo im Cafe Fleetschlösschen Fischbrötchen, Matjes oder Labskaus serviert werden. Sooo lecker! Fotos: Hamburg.de

„Als Bürger, der ich ja auch bin, erwarte ich erstens, dass eine Regierung  mir die Wahrheit zumutet und zweitens bereit ist, ihre Popularität einem Arbeitsethos unterzuordnen. Die erste Aufgabe einer Regierung ist nicht, beliebt zu sein, sondern Probleme zu lösen. Und ich glaube fest daran, dass die Mehrheit das auch so sehen wird.“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einem Interview mit dem Stern NR 4 vom 18.1.2024.
Foto: Bundesministerium für Wirtschaft