Sommerzeit: Uhren eine Stunde vorstellen

Sommerzeit: Uhren eine Stunde vorstellen

(Foto: SBB)

Bern-Wabern – Am nächsten Sonntag beginnt die Sommerzeit: Um 2.00 Uhr werden in der Schweiz wie in den meisten europäischen Ländern die Uhren auf 3.00 Uhr vorgestellt. Ende Juni wird eine zweite, kleine Zeitumstellung folgen: Dann wird eine Schaltsekunde eingefügt.

Die Sommerzeit beginnt wie jedes Jahr am letzten Sonntag im März und endet am letzten Sonntag im Oktober. Sie dauert also in diesem Jahr vom 29. März bis am 25. Oktober.

Schaltsekunde im Sommer
Ende Juni wird eine Schaltsekunde in die weltweite Referenzzeit eingeschoben werden. Diese Referenzzeit, die für alle Zeitzonen den Takt angibt, ist die koordinierte Weltzeit (Universal Time Coordinated, UTC). Sie wird vom Internationalen Büro für Mass und Gewicht in Paris aus den Daten von rund 350 Atomuhren von 60 Referenzlaboratorien für die Zeitmessung aus der ganzen Welt ermittelt. Auch fünf Atomuhren des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (METAS) liefern einen Beitrag zur koordinierten Weltzeit.

Die Schaltsekunde wird eingefügt, weil die Erde sich zurzeit etwas zu langsam dreht. Während Jahrhunderten war die Zeitmessung an die Rotation der Erde um ihre eigene Achse gebunden: Die Länge eines mittleren Sonnentages wurde per Definition auf 86’400 Sekunden festgelegt. Die Rotationsgeschwindigkeit der Erde ist jedoch nicht konstant. Seit einigen Jahrzehnten verfügen wir über Atomuhren, mit denen man die Sekunde um ein Vielfaches präziser und stabiler bestimmen kann als mittels der Erdrotation. In den Sechzigerjahren ist denn auch die Einheit der Zeit, die Sekunde, mithilfe eines atomaren Vorgangs neu definiert worden.

Synchronisationsprobleme möglich
Damit die atomare Zeit und die Astronomische Zeit nicht zu stark voneinander abweichen, werden seit 1972 Schaltsekunden eingefügt. Schaltsekunden können an einem 31. Dezember oder einem 30. Juni eingefügt werden, die letzte kam am 30. Juni 2012 hinzu. Nicht alle sind über diese unregelmässig eingefügten Extrasekunden erfreut, weil eine solche nicht voraussagbare Zeitumstellung zu Synchronisationsproblemen führen kann. Deshalb wird die Abschaffung der Schaltsekunden seit längerem diskutiert. Voraussichtlich im November 2015 wird das zuständige Gremium der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) in Genf über die Zukunft der Schaltsekunden entscheiden. (Metas/mc/pg)

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