40 Jahre nach dem Protest gegen den Bau eines Donaukraftwerks bei Hainburg (Bezirk Bruck a.d. Leitha) haben Umweltaktivisten von damals und heute Samstagabend in einer "Pressekonferenz der Tiere 2.0" - in Anlehnung an das Medienereignis im Frühjahr 1984 - den sofortigen Stopp der geplanten Ostumfahrung Wiener Neustadt gefordert. Das Projekt würde "eine verheerende Asphaltschneise durch ein Naturschutzgebiet und fruchtbarste Äcker schlagen", wurde in einer Aussendung gewarnt.
Im Rahmen eines Aktionstages in Lichtenwörth (Bezirk Wiener Neustadt-Land), wo als Protest gegen die geplante Ostumfahrung seit Ende des Vorjahres mit einem Baumhaus die Fischa-Au besetzt wird, wurden am Samstag u.a. mit rund 200 Unterstützern auf einem von der Enteignung für den Straßenbau betroffenen Acker gemeinsam Erdäpfel gepflanzt. Zur "Pressekonferenz der Tiere 2.0" mit als Tieren wie Ziesel, Feldhase, Rotbauchunke und Hirschkäfer verkleideten Teilnehmern hatte die Plattform "Vernunft statt Ostumfahrung" geladen. Das Projekt würde nicht nur mehr Verkehr und Gewerbeareale statt Grünraum bringen, sondern auch das Naherholungs- und Natura-2000-Schutzgebiet Fischa-Au bedrohen, hieß es.
Erinnerung an den Protest von vor 40 Jahren
Doris Holler-Bruckner, die vor vier Jahrzehnten für den Erhalt der Donau-Auen gekämpft hatte, betonte: "Viele der Forderungen von damals sind aktueller denn je: Es geht um den Schutz von Wasser und Wald, um zukunftsfāhige Klima-, Verkehrs- und Umweltpolitik und mehr direkte Demokratie, um Handeln, das eine gute Zukunft für uns und unsere Kinder und Enkel mitträgt." Reinhard Bödenauer, Präsident der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien, erinnert sich an die Besetzung der Stopfenreuther Au nahe Hainburg 1984: "Es war der Kampf David gegen Goliath - von einer kleinen Gruppe von Aktivist:innen gegen große Gegner, wie Parteien und Interessensvertretungen."