Andreas Eisenmann geht nach zwei intensiven Jahren
Besonders der Teamgeist beeindruckt den Co-Trainer
Starkes Gespann mit Claudiu Bozesan
Nach knapp zwei Jahren verlässt auch Co-Trainer Andreas Eisenmann den TSV Abtswind. Zusammen mit Claudiu Bozesan bildete er in den abgelaufenen beiden Spielzeiten das Trainergespann der Grün-Weißen und war mitverantwortlich für die beiden besten Spielzeiten der Vereinsgeschichte. In seinem Abschiedsinterview nimmt er uns nochmals mit auf die Reise durch die beiden Jahre.
Wie ist deine Gefühlslage?
Je näher es dem Ende entgegen geht, desto bewusster wird es mir. Es schwingt sehr viel Wehmut mit, weil die vergangenen beiden Jahre sehr erfolgreich waren und weil zwischenmenschliche Beziehungen entstanden sind. Ob zwischen mir und Claudiu oder mit den Jungs. Vor allem deshalb ist es schade, dass die Zeit hier in Abtswind endet.
Was nimmst du aus diesen beiden Jahren mit?
Trainer sein ist definitiv viel intensiver als Spieler sein. Ich habe es mir vorher zwar ausgemalt, aber die Erfahrung war dann sehr eindrücklich. Ich glaube zudem, dass ich mit meiner Art die Jungs positiv beeinflussen konnte und ihre Entwicklung damit mitgestaltet habe. Es ist das Schönste, wenn man den Jungs etwas vermittelt und dies dann auf dem Platz bzw. in ihren Leistungen wiederzuerkennen ist. Wenn es mir gelungen ist, sie auch nur ein bisschen besser gemacht zu haben, ist das die größte Anerkennung für die investierte Arbeit.
Hast du dich als Mensch verändert und schaust du nun anders Fußball?
Als Mensch habe ich mich nicht verändert. Ich bin meinen Prinzipien immer treu geblieben und auch dem, was mich als Mensch auszeichnet. Fußball schaue ich aber definitiv anders. Ich lasse zu Hause den Fernseher auch einmal aus. Ich denke Fußball 24/7. Als Trainer ist der Konsum nochmals ein anderer als als Spieler.
Wie bewertest du die Entwicklung der vergangenen beiden Jahre?
Ich bin sehr stolz auf das, was wir mit den Jungs erreicht haben. Damit war nicht zu rechnen. Ich bin damals zum TSV gestoßen, als das Team auf einem der unteren Relegationsplätze stand. Dass die Mannschaft aber Potenzial hat, wusste ich, auch aus dem Spiel damals noch mit Geesdorf. Im ersten Jahr sind wir Vierter geworden, nun erneut mindestens Achter. Das ist beeindruckend.
Wie war die Zusammenarbeit mit Claudiu Bozesan für dich?
Wir sind zu einem sehr guten Team geworden. Wir haben über die Zeit gemeinsame Ideen entwickelt und eingebracht. Das hat uns unglaublich stark gemacht. Claudiu hatte einen Partner, der ihn entlastet und unterstützt hat. Ich hatte einen sehr erfahrenen Cheftrainer, der ebenfalls höchst fußballbegeistert ist. Wir haben uns nahezu täglich ausgetauscht und unsere Philosophie entwickelt. Gemeinsam mit den Jungs haben wir diese dann umgesetzt. Mich erfüllt es mit Stolz, dass wir es so hinbekommen haben.
Was bleibt am meisten hängen?
Besonders bleibt hängen, dass Teamgeist im Fußball ein entscheidender Faktor ist. Wir hatten sicherlich nicht die Mannschaft mit den besten Einzelspielern oder Kickern, die am meisten verdienen. Aber die Jungs haben zusammengehalten, immer füreinander gespielt, waren füreinander da, auf und neben dem Platz. Das ist in dieser Form herausragend und beeindruckend. Eindrucksvoll unterstrichen haben es die Jungs am Samstag in Gebenbach. Ein 0:4 in einen Sieg zu verwandeln, ist symbolisch für den großen Teamgeist der Mannschaft.
Alexander Rausch
Eine Ära endet: Claudiu Bozesan verlässt den TSV Abtswind
Stetige Entwicklung und historisch bestes Bayernliga-Ergebnis
TSV-Coach hebt Mentalität der Mannschaft hervor
Mit dem Heimspiel gegen die U21 des SSV Jahn Regensburg endet nicht nur die laufende Spielzeit, sondern auch die Ära Claudiu Bozesans. Der Übungsleiter hatte bereits im Herbst entschieden, sein Engagement beim TSV Abtswind nicht mehr zu verlängern. Viereinhalb Jahre coachte der gebürtige Rumäne die Grün-Weißen. Unter dem heute 57-Jährige entwickelten sich die Grün-Weißen einer der Top-Adressen der Bayernliga Nord. Sogar ans Regionalliga-Tor klopften das Team in der Vorsaison. Dabei bewältigte der frühere Erstliga-Spieler Rumäniens mehrere Umbrüche und legte den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft.
Claudiu Bozesan bringt Ruhe und Kontinuität
Es herrschte große Unruhe in Abtswind, als Claudiu Bozesan im Winter 2019 die Grün-Weißen übernahm. Mario Schindler musste nach elf sieglosen Spielen gehen. Auch Uwe Neunsinger musste nach vier Partien wieder gehen. Mit Thorsten Götzelmann stand für die abschließenden drei Begegnungen bereits der dritte Trainer an der Seitenlinie, ehe der gebürtige Rumäne wieder Ruhe reinbrachte. Doch noch ehe es richtig losging, war es plötzlich vorbei. Vor dem ersten Pflichtspiel Claudiu Bozesans brach die Corona-Pandemie aus, die Saison wurde bis auf Weiteres ausgesetzt. „Das war eine sehr schwierige Zeit“, erinnert sich der Übungsleiter.
Schwierige Corona-Spielzeit
Als es dann im September losging und der TSV-Coach erstmals in einem Ligaduell an der Seitenlinie stand, holten die Grün-Weißen zwei Siege. Die reichten letztlich zum Klassenerhalt, weil eine reguläre Fortführung der Saison aufgrund der Pandemie nicht möglich war. Wieder ruhte der Ball bis in die Sommermonate 2021. Die Abtswinder beendeten die Spielzeit als Zwölfter. Allerdings verlor der Bayernligist mit Jürgen Endres, Adrian Graf, Nicolas Wirsching oder Jonas Wirth langjährige Stützen. Ein Umbruch stand bevor, den Trainerteam und Mannschaft trotz einiger Auf und Abs bravourös meisterte und sich souverän als Neunter behauptete. Das Gesicht des Teams hatte sich verändert. Angeführt von Kapitän Michael Herrmann trugen Neuzugang Kevin Steinmann, Fabio Groß, Roman Hartleb, Pascal Henninger oder Severo Sturm die Mannschaft. Letzterer schaffte dann auch den Sprung zum Regionalligisten FC 05 Schweinfurt.
Holpriger Start, fulminantes Saisonende
Was in der darauffolgenden Saison eher holprig begann – erst im achten Heimspiel Anfang Oktober gelang der erste Heimsieg, endete mit einem Husarenritt. Nach der Winterpause waren die Grün-Weißen kaum zu schlagen, liefen als beste Rückrunden-Mannschaft ein und belegten am Ende Platz Vier. Nie zuvor schnitt ein TSV-Team besser ab. Dabei klopften die Jungs um Michael Herrmann sogar ans Tor der Regionalliga. Abtswind war in der Spitze der Bayernliga angekommen und längst eine feste Größe im unterfränkischen und nordbayerischen Fußball.
Der nächste Umbruch im vergangenen Sommer
Doch auf den beeindruckenden Erfolg folgte der nächste Umbruch. Erneut verließen Leistungsträger den Verein. Fabio Bozesan ging nach Schweinfurt, Kevin Steinmann zu seinem Heimatverein, Identifikationsfigur Michael Herrmann nach Gochsheim. „Die Abgänge im vergangenen Sommer haben uns sehr wehgetan, sportlich wie menschlich“, sagt Claudiu Bozesan. Wieder galt es, Lücken zu schließen. Oberstes Ziel war der frühzeitige Ligaverbleib. Wieder präsentierten sich die Grün-Weißen, auch geschwächt durch langwierige Verletzungen, sehr wankelmütig. Zum Winter war das Abstiegsgespenst keineswegs gebannt.
Abtswinder Mentalitätsmonster schlagen wieder zu
Mit dem Wissen, dass der 57-Jährige nach der Verkündung im November im Sommer geht, starteten die TSV-Kicker zwar mit zwei schwachen Heimspielen in das Jahr, zeigten aber auswärts, was in ihnen steckt. Mit dem ersten Heimsieg 2024 spielten sie sich dann aber in einen Flow und blieben in Folge neun Spiele ungeschlagen. Sogar ein 0:4 in Gebenbach brach die Moral der Grün-Weißen nicht. „So eine Partie habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt“, schüttelt der Übungsleiter den Kopf über den 5:4-Erfolg am vergangenen Wochenende. Er sorgte dafür, dass die Abtswinder die Saison als bestes Auswärtsteam beenden mit starken 34 Punkten. Und er zeigte einmal mehr die Mentalität und den Charakter der Mannschaft. „Sie will jedes Spiel gewinnen. Auch Rückschläge steckt sie immer wieder weg“, zeigt sich der TSV-Coach beeindruckt. Ein Teil des Prozesses der vergangenen viereinhalb Jahre. Trotz aller Unwägbarkeiten entwickelte sich die Mannschaft auf und neben dem Platz, überzeugte spielerisch, kämpferisch und charakterlich. Alles auch ein Verdienst Claudiu Bozesans, der den TSV in der Bayernliga erst stabilisierte und dann etablierte.
Grundstein für erfolgreiche Zukunft gelegt
Mit dem Heimspiel gegen Regensburgs Zweite endet nun seine Zeit im Kräuterdorf. „Ich bin sehr dankbar für die viereinhalb Jahre. Es hat immer sehr viel Spaß gemacht, mit der Mannschaft zu arbeiten. Wir hatten viele schöne Erlebnisse. Es war schön zu sehen, wie sie immer zusammengehalten hat, wie sie sich Dinge erarbeitet hat, sich weiterentwickelt hat. Auch die Zusammenarbeit mit meinem Trainerteam und Christoph Mix war immer herausragend“, nimmt Claudiu Bozesan viele prägende Erinnerungen mit aus Abtswind und hinterlässt seinem Nachfolger Thorsten Götzelmann eine intakte Mannschaft mit einer guten Struktur. „Wir haben die Basis für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen. Trotz vieler Herausforderungen. Darauf bin ich sehr stolz“, übergibt der scheidende TSV-Coach. Ein Sieg gegen den kleinen Jahn wäre nun das I-Tüpfelchen auf eine aufregende und schöne Zeit.
Alexander Rausch
Abtswinder Reserve tütet Klassenerhalt frühzeitig ein und spielt auch kommende Saison Bezirksliga
Oliver Döring und Tobias Werner gehen in ihre zweite Saison
Kader für die kommende Spielzeit steht
Souverän hielt die Abtswinder Reserve die Klasse und hatte dabei nahezu zu keinem Zeitpunkt etwas mit dem Abstiegskampf zu tun. Zwischenzeitlich wäre sogar eine noch bessere Platzierung möglich gewesen. Doch nach starkem Start ins neue Spieljahr gelang seit Ende März nur noch ein Sieg – der letztlich für den definitiven Klassenerhalt entscheidende beim FC Strahlungen. Dennoch sind Oliver Döring und Tobias Werner mit ihrer Premierensaison zufrieden und freuen sich auf die kommende.
Ein Derby ist noch zu gehen. Am Freitagabend gegen den FC Gerolzhofen. Mit einem Sieg beenden die Grün-Weißen die Saison dann auf einem einstelligen Tabellenplatz. Eine bemerkenswerte Leistung ist die dann abgelaufene Spielzeit aber allemal. Zum zweiten Mal in Folge hat die TSV-Reserve die Liga dann souverän gehalten. Und das im verflixten zweiten Jahr nach dem Aufstieg und mit großen personellen Veränderungen im Kader und auf der Trainerbank.
Ein Jahr der Veränderungen
Nachdem Patrick Gnebner sechs Jahre lang die zweite Mannschaft der Abtswinder gecoacht hatte, übernahm mit Tobias Werner und Oliver Döring ein Trainerduo. „Es war ein Jahr der Veränderungen. Alles musste sich erst einmal finden. Wir haben schon in der Sommervorbereitung sehr gut gearbeitet und haben gute Ergebnisse erzielt“, blickt Oliver Döring zurück. Der Saisonstart verlief dann aber nicht nach dem Geschmack des neuen Gespanns. Fünfmal teilten die Grün-Weißen in den ersten acht Spielen die Punkte. Nur ein Sieg gelang. Es fehlte schlicht das Matchglück. Erst mit den beiden Erfolgen gegen Knetzgau/Oberschwappach und Altbessingen Ende September schwamm sich die TSV-Reserve frei und blieb nach der ärgerlichen Niederlage in Schwarzach bis zur Winterpause ungeschlagen, darunter der 2:0-Sieg gegen den späteren Meister TSV Aubstadt 2.
Gutes Zeugnis für die Mannschaft
„Daran wollten wir nach der Winterpause anknüpfen, legen aber einen miserablen Start hin“, ärgerte sich der Spielertrainer über den Wiederbeginn. Doch mit dann sieben Spielen ohne Niederlage schnupperten die Grün-Weißen sogar ins vordere Tabellendrittel. Plötzlich war die TSV-Reserve Vierter. Aber nicht lange. Denn aus den jüngsten sechs Auftritten gelang nur noch ein Sieg bei Aufsteiger FC Strahlungen. „In den letzten Wochen wurde es personell dünner. Daher konnten wir nicht an die guten Leistungen anknüpfen“, begründet der Übungsleiter. Trotz des Abrutschens auf Rang Zehn stellt er seiner Mannschaft ein gutes Zeugnis aus: „Wir haben unser Ziel erreicht und den Klassenerhalt frühzeitig geschafft. Wir stehen zurecht dort, wo wir stehen und auch dort, wo wir es erwartet hatten. Zudem haben wir zueinandergefunden und die Mannschaft weiß, was wir wollen.“
Entwicklung weiter vorantreiben
Nun wollen die beiden, die die Abtswinder Reserve auch in der kommenden Spielzeit coachen, in der neuen Saison den nächsten Entwicklungsschritt machen. „Das erste Jahr mit den Jungs hat richtig Spaß gemacht. Wir haben richtig Bock auf die nächste Runde. Wir wollen nun darauf aufbauen und das Konstrukt zwischen erster und zweiter Mannschaft weiter zu verbessern. Wir wollen ein guter Unterbau für die Bayernliga-Mannschaft sein und in der Bezirksliga wieder eine gute Rolle spielen“, wirft Oliver Döring schon einen Blick auf die kommende Runde.
Sechs Spieler gehen oder hören auf
In der muss das Trainerduo allerdings dann einen größeren Umbruch vollziehen. Ein Sextett steht dann nicht mehr zur Verfügung. Edgar Wildeis, Rene Rottendorf, Thoms Leßner, Christoph Hofmann, Michael Rügamer und Julian Rüdling verliert die TSV-Reserve vor allem Erfahrung, aber auch teils langjährige Spieler, die entscheidenden Anteil am Aufstieg in die Bezirksliga hatten. „Sie haben großen Anteil an der erneut erfolgreichen Saison und an den vergangenen. Daher ist es schade, dass sie nach der Sommerpause nicht mehr dabei sind“, dankt der TSV-Coach den Jungs, die am Freitag gegen Gerolzhofen das letzte Mal das Abtswinder Jersey überstreifen.
Kader verjüngt sich deutlich
Ihre Lücken versuchen „junge, entwicklungsfähige Spieler, die Bock auf den TSV haben“ zu schließen. Wie in der Bayernliga-Mannschaft setzen Oliver Döring und Tobias Werner auf frisches Blut. Keiner der Neuzugänge ist dabei älter als 24. Während aus der eigenen Jugend Flavio Graef (Mittelfeld) und Marcel Mix (Mittelfeld) dazustoßen, schließen sich auch vier Externe dem Team an: Moritz Ziegler fürs Tor (SPVGG Giebelstadt), Patrick Falk (Mittelfeld/Viktoria Weigenheim), Marius Maag (Abwehr/SV Gaukönigshofen), Toni Hofmann (Mittelfeld/SV Tückelhausen/Hohestadt) und Nick Bermich (Abwehr/SV Gelchsheim). „Wir haben Jungs dazu geholt, die Gas geben und darauf brennen, für den TSV Bezirksliga zu spielen“, freut sich Oliver Döring und sieht sich gut gerüstet für das erneute Abenteuer Bezirksliga.
Alexander Rausch
Fulminant zum Titel: Dritte steigt in die Kreisklasse auf
22 Siege in 26 Spielen spiegeln die Dominanz wider
Perfekter Abschied für Michael Ludwig
Die dritte Mannschaft des TSV Abtswind, die mit dem FC Geesdorf in einer Spielgemeinschaft kickt, hat sich fulminant die Meisterschaft gesichert. Dabei war die Elf Michael Ludwigs kaum zu bremsen und machte standesgemäß ihr Meisterstück beim Tabellenzweiten aus Geiselwind.
22 Siege in 26 Spielen, 134 eigene Treffer und 68 Punkte. Die Zahlen dieser Saison sprechen Bände. Schon im Vorjahr schnupperte die Spielgemeinschaft lange am Aufstieg in die A-Klasse, wurde letztlich aber Vierter und verpasste knapp die Relegationsteilnahme. Mit dem Geesdorfer Rückzug aus der Bayernliga gewann die Mannschaft nochmals an Breite und Qualität. Robert Leipold rückte zwischen die Pfosten, Jannik Feidel und Simon Weiglein kickten ebenfalls regelmäßig. Zudem kehrte Oliver Hahn aus Kitzingen zurück.
Erfahrung aus der Bayernliga
In Kombination mit der erfolgreichen Mannschaft des Vorjahres eine nahezu unschlagbare Mischung. Das zeigte die Elf von Michael Ludwig auch von Saisonbeginn an. Mit zwei 8:0-Siegen startete sie. Zwar kassierte das Team im vierten Spiel den ersten Dämpfer mit der Heimniederlage gegen Reupelsdorf. Bis Ende April marschierten die Abtswinder und Geesdorfer dann aber nahezu unaufhaltsam durch die Liga. Nur in Castell und gegen Gerolzhofen 2/Michelau gewannen sie nicht.
Auf vergebenen ersten Matchball folgt beste Saisonleistung
Als dann aber das erste Matchball-Spiel vor heimischem Publikum anstand, versagten zunächst die Nerven – ausgerechnet gegen Michael Ludwigs Ex-Verein Castell/Wiesenbronn setzte es eine deutliche 0:3-Niederlage. Doch kurz geschüttelt, zeigten die SG-Kicker in Geiselwind ihre beste Saisonleistung und kürten sich im vorletzten Spiel zum Meister. „Das war ein beeindruckender Auftritt“, lobte Michael Ludwig und freute sich über den perfekten Ende seiner langjährigen Trainertätigkeit. Acht Jahre hatte er die Abtswinder Dritte, erst in einer Spielgemeinschaft mit Feuerbach, dann zusammen mit Geesdorf, gecoacht.
Michael Ludwig gibt den Staffelstab weiter
„Die Jungs haben dieses Jahr nochmals eine Schippe draufgelegt, die Mannschaft ist reifer geworden. Spieler wie Simon Weiglein und Jannik Feidel haben große Erfahrung mitgebracht“, nennt der Übungsleiter die Gründe des Erfolgs und der Dominanz in nahezu allen Spielen. Zum Abschied schenkten ihm seine Jungs dann nochmals einen deutlichen 11:1-Sieg gegen die Reserve aus Nordheim und Sommerach. „Jetzt bin ich gespannt, wie es im Fußballer-Rentenalter ist. Ich bin gespannt“, freut sich der 46-Jährige auf mehr Freizeit. Ganz auf Kicken wird er aber nicht verzichten. Denn aushelfen werde er sicher einige Male. Dann aber erstmals, seit er in der Abtswinder Dritten kickt, in der Kreisklasse.
Alexander Rausch
Besonders der Teamgeist beeindruckt den Co-Trainer
Starkes Gespann mit Claudiu Bozesan
Nach knapp zwei Jahren verlässt auch Co-Trainer Andreas Eisenmann den TSV Abtswind. Zusammen mit Claudiu Bozesan bildete er in den abgelaufenen beiden Spielzeiten das Trainergespann der Grün-Weißen und war mitverantwortlich für die beiden besten Spielzeiten der Vereinsgeschichte. In seinem Abschiedsinterview nimmt er uns nochmals mit auf die Reise durch die beiden Jahre.
Wie ist deine Gefühlslage?
Je näher es dem Ende entgegen geht, desto bewusster wird es mir. Es schwingt sehr viel Wehmut mit, weil die vergangenen beiden Jahre sehr erfolgreich waren und weil zwischenmenschliche Beziehungen entstanden sind. Ob zwischen mir und Claudiu oder mit den Jungs. Vor allem deshalb ist es schade, dass die Zeit hier in Abtswind endet.
Was nimmst du aus diesen beiden Jahren mit?
Trainer sein ist definitiv viel intensiver als Spieler sein. Ich habe es mir vorher zwar ausgemalt, aber die Erfahrung war dann sehr eindrücklich. Ich glaube zudem, dass ich mit meiner Art die Jungs positiv beeinflussen konnte und ihre Entwicklung damit mitgestaltet habe. Es ist das Schönste, wenn man den Jungs etwas vermittelt und dies dann auf dem Platz bzw. in ihren Leistungen wiederzuerkennen ist. Wenn es mir gelungen ist, sie auch nur ein bisschen besser gemacht zu haben, ist das die größte Anerkennung für die investierte Arbeit.
Hast du dich als Mensch verändert und schaust du nun anders Fußball?
Als Mensch habe ich mich nicht verändert. Ich bin meinen Prinzipien immer treu geblieben und auch dem, was mich als Mensch auszeichnet. Fußball schaue ich aber definitiv anders. Ich lasse zu Hause den Fernseher auch einmal aus. Ich denke Fußball 24/7. Als Trainer ist der Konsum nochmals ein anderer als als Spieler.
Wie bewertest du die Entwicklung der vergangenen beiden Jahre?
Ich bin sehr stolz auf das, was wir mit den Jungs erreicht haben. Damit war nicht zu rechnen. Ich bin damals zum TSV gestoßen, als das Team auf einem der unteren Relegationsplätze stand. Dass die Mannschaft aber Potenzial hat, wusste ich, auch aus dem Spiel damals noch mit Geesdorf. Im ersten Jahr sind wir Vierter geworden, nun erneut mindestens Achter. Das ist beeindruckend.
Wie war die Zusammenarbeit mit Claudiu Bozesan für dich?
Wir sind zu einem sehr guten Team geworden. Wir haben über die Zeit gemeinsame Ideen entwickelt und eingebracht. Das hat uns unglaublich stark gemacht. Claudiu hatte einen Partner, der ihn entlastet und unterstützt hat. Ich hatte einen sehr erfahrenen Cheftrainer, der ebenfalls höchst fußballbegeistert ist. Wir haben uns nahezu täglich ausgetauscht und unsere Philosophie entwickelt. Gemeinsam mit den Jungs haben wir diese dann umgesetzt. Mich erfüllt es mit Stolz, dass wir es so hinbekommen haben.
Was bleibt am meisten hängen?
Besonders bleibt hängen, dass Teamgeist im Fußball ein entscheidender Faktor ist. Wir hatten sicherlich nicht die Mannschaft mit den besten Einzelspielern oder Kickern, die am meisten verdienen. Aber die Jungs haben zusammengehalten, immer füreinander gespielt, waren füreinander da, auf und neben dem Platz. Das ist in dieser Form herausragend und beeindruckend. Eindrucksvoll unterstrichen haben es die Jungs am Samstag in Gebenbach. Ein 0:4 in einen Sieg zu verwandeln, ist symbolisch für den großen Teamgeist der Mannschaft.
Alexander Rausch
Stetige Entwicklung und historisch bestes Bayernliga-Ergebnis
TSV-Coach hebt Mentalität der Mannschaft hervor
Mit dem Heimspiel gegen die U21 des SSV Jahn Regensburg endet nicht nur die laufende Spielzeit, sondern auch die Ära Claudiu Bozesans. Der Übungsleiter hatte bereits im Herbst entschieden, sein Engagement beim TSV Abtswind nicht mehr zu verlängern. Viereinhalb Jahre coachte der gebürtige Rumäne die Grün-Weißen. Unter dem heute 57-Jährige entwickelten sich die Grün-Weißen einer der Top-Adressen der Bayernliga Nord. Sogar ans Regionalliga-Tor klopften das Team in der Vorsaison. Dabei bewältigte der frühere Erstliga-Spieler Rumäniens mehrere Umbrüche und legte den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft.
Claudiu Bozesan bringt Ruhe und Kontinuität
Es herrschte große Unruhe in Abtswind, als Claudiu Bozesan im Winter 2019 die Grün-Weißen übernahm. Mario Schindler musste nach elf sieglosen Spielen gehen. Auch Uwe Neunsinger musste nach vier Partien wieder gehen. Mit Thorsten Götzelmann stand für die abschließenden drei Begegnungen bereits der dritte Trainer an der Seitenlinie, ehe der gebürtige Rumäne wieder Ruhe reinbrachte. Doch noch ehe es richtig losging, war es plötzlich vorbei. Vor dem ersten Pflichtspiel Claudiu Bozesans brach die Corona-Pandemie aus, die Saison wurde bis auf Weiteres ausgesetzt. „Das war eine sehr schwierige Zeit“, erinnert sich der Übungsleiter.
Schwierige Corona-Spielzeit
Als es dann im September losging und der TSV-Coach erstmals in einem Ligaduell an der Seitenlinie stand, holten die Grün-Weißen zwei Siege. Die reichten letztlich zum Klassenerhalt, weil eine reguläre Fortführung der Saison aufgrund der Pandemie nicht möglich war. Wieder ruhte der Ball bis in die Sommermonate 2021. Die Abtswinder beendeten die Spielzeit als Zwölfter. Allerdings verlor der Bayernligist mit Jürgen Endres, Adrian Graf, Nicolas Wirsching oder Jonas Wirth langjährige Stützen. Ein Umbruch stand bevor, den Trainerteam und Mannschaft trotz einiger Auf und Abs bravourös meisterte und sich souverän als Neunter behauptete. Das Gesicht des Teams hatte sich verändert. Angeführt von Kapitän Michael Herrmann trugen Neuzugang Kevin Steinmann, Fabio Groß, Roman Hartleb, Pascal Henninger oder Severo Sturm die Mannschaft. Letzterer schaffte dann auch den Sprung zum Regionalligisten FC 05 Schweinfurt.
Holpriger Start, fulminantes Saisonende
Was in der darauffolgenden Saison eher holprig begann – erst im achten Heimspiel Anfang Oktober gelang der erste Heimsieg, endete mit einem Husarenritt. Nach der Winterpause waren die Grün-Weißen kaum zu schlagen, liefen als beste Rückrunden-Mannschaft ein und belegten am Ende Platz Vier. Nie zuvor schnitt ein TSV-Team besser ab. Dabei klopften die Jungs um Michael Herrmann sogar ans Tor der Regionalliga. Abtswind war in der Spitze der Bayernliga angekommen und längst eine feste Größe im unterfränkischen und nordbayerischen Fußball.
Der nächste Umbruch im vergangenen Sommer
Doch auf den beeindruckenden Erfolg folgte der nächste Umbruch. Erneut verließen Leistungsträger den Verein. Fabio Bozesan ging nach Schweinfurt, Kevin Steinmann zu seinem Heimatverein, Identifikationsfigur Michael Herrmann nach Gochsheim. „Die Abgänge im vergangenen Sommer haben uns sehr wehgetan, sportlich wie menschlich“, sagt Claudiu Bozesan. Wieder galt es, Lücken zu schließen. Oberstes Ziel war der frühzeitige Ligaverbleib. Wieder präsentierten sich die Grün-Weißen, auch geschwächt durch langwierige Verletzungen, sehr wankelmütig. Zum Winter war das Abstiegsgespenst keineswegs gebannt.
Abtswinder Mentalitätsmonster schlagen wieder zu
Mit dem Wissen, dass der 57-Jährige nach der Verkündung im November im Sommer geht, starteten die TSV-Kicker zwar mit zwei schwachen Heimspielen in das Jahr, zeigten aber auswärts, was in ihnen steckt. Mit dem ersten Heimsieg 2024 spielten sie sich dann aber in einen Flow und blieben in Folge neun Spiele ungeschlagen. Sogar ein 0:4 in Gebenbach brach die Moral der Grün-Weißen nicht. „So eine Partie habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt“, schüttelt der Übungsleiter den Kopf über den 5:4-Erfolg am vergangenen Wochenende. Er sorgte dafür, dass die Abtswinder die Saison als bestes Auswärtsteam beenden mit starken 34 Punkten. Und er zeigte einmal mehr die Mentalität und den Charakter der Mannschaft. „Sie will jedes Spiel gewinnen. Auch Rückschläge steckt sie immer wieder weg“, zeigt sich der TSV-Coach beeindruckt. Ein Teil des Prozesses der vergangenen viereinhalb Jahre. Trotz aller Unwägbarkeiten entwickelte sich die Mannschaft auf und neben dem Platz, überzeugte spielerisch, kämpferisch und charakterlich. Alles auch ein Verdienst Claudiu Bozesans, der den TSV in der Bayernliga erst stabilisierte und dann etablierte.
Grundstein für erfolgreiche Zukunft gelegt
Mit dem Heimspiel gegen Regensburgs Zweite endet nun seine Zeit im Kräuterdorf. „Ich bin sehr dankbar für die viereinhalb Jahre. Es hat immer sehr viel Spaß gemacht, mit der Mannschaft zu arbeiten. Wir hatten viele schöne Erlebnisse. Es war schön zu sehen, wie sie immer zusammengehalten hat, wie sie sich Dinge erarbeitet hat, sich weiterentwickelt hat. Auch die Zusammenarbeit mit meinem Trainerteam und Christoph Mix war immer herausragend“, nimmt Claudiu Bozesan viele prägende Erinnerungen mit aus Abtswind und hinterlässt seinem Nachfolger Thorsten Götzelmann eine intakte Mannschaft mit einer guten Struktur. „Wir haben die Basis für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen. Trotz vieler Herausforderungen. Darauf bin ich sehr stolz“, übergibt der scheidende TSV-Coach. Ein Sieg gegen den kleinen Jahn wäre nun das I-Tüpfelchen auf eine aufregende und schöne Zeit.
Alexander Rausch
Oliver Döring und Tobias Werner gehen in ihre zweite Saison
Kader für die kommende Spielzeit steht
Souverän hielt die Abtswinder Reserve die Klasse und hatte dabei nahezu zu keinem Zeitpunkt etwas mit dem Abstiegskampf zu tun. Zwischenzeitlich wäre sogar eine noch bessere Platzierung möglich gewesen. Doch nach starkem Start ins neue Spieljahr gelang seit Ende März nur noch ein Sieg – der letztlich für den definitiven Klassenerhalt entscheidende beim FC Strahlungen. Dennoch sind Oliver Döring und Tobias Werner mit ihrer Premierensaison zufrieden und freuen sich auf die kommende.
Ein Derby ist noch zu gehen. Am Freitagabend gegen den FC Gerolzhofen. Mit einem Sieg beenden die Grün-Weißen die Saison dann auf einem einstelligen Tabellenplatz. Eine bemerkenswerte Leistung ist die dann abgelaufene Spielzeit aber allemal. Zum zweiten Mal in Folge hat die TSV-Reserve die Liga dann souverän gehalten. Und das im verflixten zweiten Jahr nach dem Aufstieg und mit großen personellen Veränderungen im Kader und auf der Trainerbank.
Ein Jahr der Veränderungen
Nachdem Patrick Gnebner sechs Jahre lang die zweite Mannschaft der Abtswinder gecoacht hatte, übernahm mit Tobias Werner und Oliver Döring ein Trainerduo. „Es war ein Jahr der Veränderungen. Alles musste sich erst einmal finden. Wir haben schon in der Sommervorbereitung sehr gut gearbeitet und haben gute Ergebnisse erzielt“, blickt Oliver Döring zurück. Der Saisonstart verlief dann aber nicht nach dem Geschmack des neuen Gespanns. Fünfmal teilten die Grün-Weißen in den ersten acht Spielen die Punkte. Nur ein Sieg gelang. Es fehlte schlicht das Matchglück. Erst mit den beiden Erfolgen gegen Knetzgau/Oberschwappach und Altbessingen Ende September schwamm sich die TSV-Reserve frei und blieb nach der ärgerlichen Niederlage in Schwarzach bis zur Winterpause ungeschlagen, darunter der 2:0-Sieg gegen den späteren Meister TSV Aubstadt 2.
Gutes Zeugnis für die Mannschaft
„Daran wollten wir nach der Winterpause anknüpfen, legen aber einen miserablen Start hin“, ärgerte sich der Spielertrainer über den Wiederbeginn. Doch mit dann sieben Spielen ohne Niederlage schnupperten die Grün-Weißen sogar ins vordere Tabellendrittel. Plötzlich war die TSV-Reserve Vierter. Aber nicht lange. Denn aus den jüngsten sechs Auftritten gelang nur noch ein Sieg bei Aufsteiger FC Strahlungen. „In den letzten Wochen wurde es personell dünner. Daher konnten wir nicht an die guten Leistungen anknüpfen“, begründet der Übungsleiter. Trotz des Abrutschens auf Rang Zehn stellt er seiner Mannschaft ein gutes Zeugnis aus: „Wir haben unser Ziel erreicht und den Klassenerhalt frühzeitig geschafft. Wir stehen zurecht dort, wo wir stehen und auch dort, wo wir es erwartet hatten. Zudem haben wir zueinandergefunden und die Mannschaft weiß, was wir wollen.“
Entwicklung weiter vorantreiben
Nun wollen die beiden, die die Abtswinder Reserve auch in der kommenden Spielzeit coachen, in der neuen Saison den nächsten Entwicklungsschritt machen. „Das erste Jahr mit den Jungs hat richtig Spaß gemacht. Wir haben richtig Bock auf die nächste Runde. Wir wollen nun darauf aufbauen und das Konstrukt zwischen erster und zweiter Mannschaft weiter zu verbessern. Wir wollen ein guter Unterbau für die Bayernliga-Mannschaft sein und in der Bezirksliga wieder eine gute Rolle spielen“, wirft Oliver Döring schon einen Blick auf die kommende Runde.
Sechs Spieler gehen oder hören auf
In der muss das Trainerduo allerdings dann einen größeren Umbruch vollziehen. Ein Sextett steht dann nicht mehr zur Verfügung. Edgar Wildeis, Rene Rottendorf, Thoms Leßner, Christoph Hofmann, Michael Rügamer und Julian Rüdling verliert die TSV-Reserve vor allem Erfahrung, aber auch teils langjährige Spieler, die entscheidenden Anteil am Aufstieg in die Bezirksliga hatten. „Sie haben großen Anteil an der erneut erfolgreichen Saison und an den vergangenen. Daher ist es schade, dass sie nach der Sommerpause nicht mehr dabei sind“, dankt der TSV-Coach den Jungs, die am Freitag gegen Gerolzhofen das letzte Mal das Abtswinder Jersey überstreifen.
Kader verjüngt sich deutlich
Ihre Lücken versuchen „junge, entwicklungsfähige Spieler, die Bock auf den TSV haben“ zu schließen. Wie in der Bayernliga-Mannschaft setzen Oliver Döring und Tobias Werner auf frisches Blut. Keiner der Neuzugänge ist dabei älter als 24. Während aus der eigenen Jugend Flavio Graef (Mittelfeld) und Marcel Mix (Mittelfeld) dazustoßen, schließen sich auch vier Externe dem Team an: Moritz Ziegler fürs Tor (SPVGG Giebelstadt), Patrick Falk (Mittelfeld/Viktoria Weigenheim), Marius Maag (Abwehr/SV Gaukönigshofen), Toni Hofmann (Mittelfeld/SV Tückelhausen/Hohestadt) und Nick Bermich (Abwehr/SV Gelchsheim). „Wir haben Jungs dazu geholt, die Gas geben und darauf brennen, für den TSV Bezirksliga zu spielen“, freut sich Oliver Döring und sieht sich gut gerüstet für das erneute Abenteuer Bezirksliga.
Alexander Rausch
22 Siege in 26 Spielen spiegeln die Dominanz wider
Perfekter Abschied für Michael Ludwig
Die dritte Mannschaft des TSV Abtswind, die mit dem FC Geesdorf in einer Spielgemeinschaft kickt, hat sich fulminant die Meisterschaft gesichert. Dabei war die Elf Michael Ludwigs kaum zu bremsen und machte standesgemäß ihr Meisterstück beim Tabellenzweiten aus Geiselwind.
22 Siege in 26 Spielen, 134 eigene Treffer und 68 Punkte. Die Zahlen dieser Saison sprechen Bände. Schon im Vorjahr schnupperte die Spielgemeinschaft lange am Aufstieg in die A-Klasse, wurde letztlich aber Vierter und verpasste knapp die Relegationsteilnahme. Mit dem Geesdorfer Rückzug aus der Bayernliga gewann die Mannschaft nochmals an Breite und Qualität. Robert Leipold rückte zwischen die Pfosten, Jannik Feidel und Simon Weiglein kickten ebenfalls regelmäßig. Zudem kehrte Oliver Hahn aus Kitzingen zurück.
Erfahrung aus der Bayernliga
In Kombination mit der erfolgreichen Mannschaft des Vorjahres eine nahezu unschlagbare Mischung. Das zeigte die Elf von Michael Ludwig auch von Saisonbeginn an. Mit zwei 8:0-Siegen startete sie. Zwar kassierte das Team im vierten Spiel den ersten Dämpfer mit der Heimniederlage gegen Reupelsdorf. Bis Ende April marschierten die Abtswinder und Geesdorfer dann aber nahezu unaufhaltsam durch die Liga. Nur in Castell und gegen Gerolzhofen 2/Michelau gewannen sie nicht.
Auf vergebenen ersten Matchball folgt beste Saisonleistung
Als dann aber das erste Matchball-Spiel vor heimischem Publikum anstand, versagten zunächst die Nerven – ausgerechnet gegen Michael Ludwigs Ex-Verein Castell/Wiesenbronn setzte es eine deutliche 0:3-Niederlage. Doch kurz geschüttelt, zeigten die SG-Kicker in Geiselwind ihre beste Saisonleistung und kürten sich im vorletzten Spiel zum Meister. „Das war ein beeindruckender Auftritt“, lobte Michael Ludwig und freute sich über den perfekten Ende seiner langjährigen Trainertätigkeit. Acht Jahre hatte er die Abtswinder Dritte, erst in einer Spielgemeinschaft mit Feuerbach, dann zusammen mit Geesdorf, gecoacht.
Michael Ludwig gibt den Staffelstab weiter
„Die Jungs haben dieses Jahr nochmals eine Schippe draufgelegt, die Mannschaft ist reifer geworden. Spieler wie Simon Weiglein und Jannik Feidel haben große Erfahrung mitgebracht“, nennt der Übungsleiter die Gründe des Erfolgs und der Dominanz in nahezu allen Spielen. Zum Abschied schenkten ihm seine Jungs dann nochmals einen deutlichen 11:1-Sieg gegen die Reserve aus Nordheim und Sommerach. „Jetzt bin ich gespannt, wie es im Fußballer-Rentenalter ist. Ich bin gespannt“, freut sich der 46-Jährige auf mehr Freizeit. Ganz auf Kicken wird er aber nicht verzichten. Denn aushelfen werde er sicher einige Male. Dann aber erstmals, seit er in der Abtswinder Dritten kickt, in der Kreisklasse.
Alexander Rausch
Andreas Eisenmann geht nach zwei intensiven Jahren
Besonders der Teamgeist beeindruckt den Co-Trainer
Starkes Gespann mit Claudiu Bozesan
Nach knapp zwei Jahren verlässt auch Co-Trainer Andreas Eisenmann den TSV Abtswind. Zusammen mit Claudiu Bozesan bildete er in den abgelaufenen beiden Spielzeiten das Trainergespann der Grün-Weißen und war mitverantwortlich für die beiden besten Spielzeiten der Vereinsgeschichte. In seinem Abschiedsinterview nimmt er uns nochmals mit auf die Reise durch die beiden Jahre.
Wie ist deine Gefühlslage?
Je näher es dem Ende entgegen geht, desto bewusster wird es mir. Es schwingt sehr viel Wehmut mit, weil die vergangenen beiden Jahre sehr erfolgreich waren und weil zwischenmenschliche Beziehungen entstanden sind. Ob zwischen mir und Claudiu oder mit den Jungs. Vor allem deshalb ist es schade, dass die Zeit hier in Abtswind endet.
Was nimmst du aus diesen beiden Jahren mit?
Trainer sein ist definitiv viel intensiver als Spieler sein. Ich habe es mir vorher zwar ausgemalt, aber die Erfahrung war dann sehr eindrücklich. Ich glaube zudem, dass ich mit meiner Art die Jungs positiv beeinflussen konnte und ihre Entwicklung damit mitgestaltet habe. Es ist das Schönste, wenn man den Jungs etwas vermittelt und dies dann auf dem Platz bzw. in ihren Leistungen wiederzuerkennen ist. Wenn es mir gelungen ist, sie auch nur ein bisschen besser gemacht zu haben, ist das die größte Anerkennung für die investierte Arbeit.
Hast du dich als Mensch verändert und schaust du nun anders Fußball?
Als Mensch habe ich mich nicht verändert. Ich bin meinen Prinzipien immer treu geblieben und auch dem, was mich als Mensch auszeichnet. Fußball schaue ich aber definitiv anders. Ich lasse zu Hause den Fernseher auch einmal aus. Ich denke Fußball 24/7. Als Trainer ist der Konsum nochmals ein anderer als als Spieler.
Wie bewertest du die Entwicklung der vergangenen beiden Jahre?
Ich bin sehr stolz auf das, was wir mit den Jungs erreicht haben. Damit war nicht zu rechnen. Ich bin damals zum TSV gestoßen, als das Team auf einem der unteren Relegationsplätze stand. Dass die Mannschaft aber Potenzial hat, wusste ich, auch aus dem Spiel damals noch mit Geesdorf. Im ersten Jahr sind wir Vierter geworden, nun erneut mindestens Achter. Das ist beeindruckend.
Wie war die Zusammenarbeit mit Claudiu Bozesan für dich?
Wir sind zu einem sehr guten Team geworden. Wir haben über die Zeit gemeinsame Ideen entwickelt und eingebracht. Das hat uns unglaublich stark gemacht. Claudiu hatte einen Partner, der ihn entlastet und unterstützt hat. Ich hatte einen sehr erfahrenen Cheftrainer, der ebenfalls höchst fußballbegeistert ist. Wir haben uns nahezu täglich ausgetauscht und unsere Philosophie entwickelt. Gemeinsam mit den Jungs haben wir diese dann umgesetzt. Mich erfüllt es mit Stolz, dass wir es so hinbekommen haben.
Was bleibt am meisten hängen?
Besonders bleibt hängen, dass Teamgeist im Fußball ein entscheidender Faktor ist. Wir hatten sicherlich nicht die Mannschaft mit den besten Einzelspielern oder Kickern, die am meisten verdienen. Aber die Jungs haben zusammengehalten, immer füreinander gespielt, waren füreinander da, auf und neben dem Platz. Das ist in dieser Form herausragend und beeindruckend. Eindrucksvoll unterstrichen haben es die Jungs am Samstag in Gebenbach. Ein 0:4 in einen Sieg zu verwandeln, ist symbolisch für den großen Teamgeist der Mannschaft.
Alexander Rausch
Eine Ära endet: Claudiu Bozesan verlässt den TSV Abtswind
Stetige Entwicklung und historisch bestes Bayernliga-Ergebnis
TSV-Coach hebt Mentalität der Mannschaft hervor
Mit dem Heimspiel gegen die U21 des SSV Jahn Regensburg endet nicht nur die laufende Spielzeit, sondern auch die Ära Claudiu Bozesans. Der Übungsleiter hatte bereits im Herbst entschieden, sein Engagement beim TSV Abtswind nicht mehr zu verlängern. Viereinhalb Jahre coachte der gebürtige Rumäne die Grün-Weißen. Unter dem heute 57-Jährige entwickelten sich die Grün-Weißen einer der Top-Adressen der Bayernliga Nord. Sogar ans Regionalliga-Tor klopften das Team in der Vorsaison. Dabei bewältigte der frühere Erstliga-Spieler Rumäniens mehrere Umbrüche und legte den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft.
Claudiu Bozesan bringt Ruhe und Kontinuität
Es herrschte große Unruhe in Abtswind, als Claudiu Bozesan im Winter 2019 die Grün-Weißen übernahm. Mario Schindler musste nach elf sieglosen Spielen gehen. Auch Uwe Neunsinger musste nach vier Partien wieder gehen. Mit Thorsten Götzelmann stand für die abschließenden drei Begegnungen bereits der dritte Trainer an der Seitenlinie, ehe der gebürtige Rumäne wieder Ruhe reinbrachte. Doch noch ehe es richtig losging, war es plötzlich vorbei. Vor dem ersten Pflichtspiel Claudiu Bozesans brach die Corona-Pandemie aus, die Saison wurde bis auf Weiteres ausgesetzt. „Das war eine sehr schwierige Zeit“, erinnert sich der Übungsleiter.
Schwierige Corona-Spielzeit
Als es dann im September losging und der TSV-Coach erstmals in einem Ligaduell an der Seitenlinie stand, holten die Grün-Weißen zwei Siege. Die reichten letztlich zum Klassenerhalt, weil eine reguläre Fortführung der Saison aufgrund der Pandemie nicht möglich war. Wieder ruhte der Ball bis in die Sommermonate 2021. Die Abtswinder beendeten die Spielzeit als Zwölfter. Allerdings verlor der Bayernligist mit Jürgen Endres, Adrian Graf, Nicolas Wirsching oder Jonas Wirth langjährige Stützen. Ein Umbruch stand bevor, den Trainerteam und Mannschaft trotz einiger Auf und Abs bravourös meisterte und sich souverän als Neunter behauptete. Das Gesicht des Teams hatte sich verändert. Angeführt von Kapitän Michael Herrmann trugen Neuzugang Kevin Steinmann, Fabio Groß, Roman Hartleb, Pascal Henninger oder Severo Sturm die Mannschaft. Letzterer schaffte dann auch den Sprung zum Regionalligisten FC 05 Schweinfurt.
Holpriger Start, fulminantes Saisonende
Was in der darauffolgenden Saison eher holprig begann – erst im achten Heimspiel Anfang Oktober gelang der erste Heimsieg, endete mit einem Husarenritt. Nach der Winterpause waren die Grün-Weißen kaum zu schlagen, liefen als beste Rückrunden-Mannschaft ein und belegten am Ende Platz Vier. Nie zuvor schnitt ein TSV-Team besser ab. Dabei klopften die Jungs um Michael Herrmann sogar ans Tor der Regionalliga. Abtswind war in der Spitze der Bayernliga angekommen und längst eine feste Größe im unterfränkischen und nordbayerischen Fußball.
Der nächste Umbruch im vergangenen Sommer
Doch auf den beeindruckenden Erfolg folgte der nächste Umbruch. Erneut verließen Leistungsträger den Verein. Fabio Bozesan ging nach Schweinfurt, Kevin Steinmann zu seinem Heimatverein, Identifikationsfigur Michael Herrmann nach Gochsheim. „Die Abgänge im vergangenen Sommer haben uns sehr wehgetan, sportlich wie menschlich“, sagt Claudiu Bozesan. Wieder galt es, Lücken zu schließen. Oberstes Ziel war der frühzeitige Ligaverbleib. Wieder präsentierten sich die Grün-Weißen, auch geschwächt durch langwierige Verletzungen, sehr wankelmütig. Zum Winter war das Abstiegsgespenst keineswegs gebannt.
Abtswinder Mentalitätsmonster schlagen wieder zu
Mit dem Wissen, dass der 57-Jährige nach der Verkündung im November im Sommer geht, starteten die TSV-Kicker zwar mit zwei schwachen Heimspielen in das Jahr, zeigten aber auswärts, was in ihnen steckt. Mit dem ersten Heimsieg 2024 spielten sie sich dann aber in einen Flow und blieben in Folge neun Spiele ungeschlagen. Sogar ein 0:4 in Gebenbach brach die Moral der Grün-Weißen nicht. „So eine Partie habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt“, schüttelt der Übungsleiter den Kopf über den 5:4-Erfolg am vergangenen Wochenende. Er sorgte dafür, dass die Abtswinder die Saison als bestes Auswärtsteam beenden mit starken 34 Punkten. Und er zeigte einmal mehr die Mentalität und den Charakter der Mannschaft. „Sie will jedes Spiel gewinnen. Auch Rückschläge steckt sie immer wieder weg“, zeigt sich der TSV-Coach beeindruckt. Ein Teil des Prozesses der vergangenen viereinhalb Jahre. Trotz aller Unwägbarkeiten entwickelte sich die Mannschaft auf und neben dem Platz, überzeugte spielerisch, kämpferisch und charakterlich. Alles auch ein Verdienst Claudiu Bozesans, der den TSV in der Bayernliga erst stabilisierte und dann etablierte.
Grundstein für erfolgreiche Zukunft gelegt
Mit dem Heimspiel gegen Regensburgs Zweite endet nun seine Zeit im Kräuterdorf. „Ich bin sehr dankbar für die viereinhalb Jahre. Es hat immer sehr viel Spaß gemacht, mit der Mannschaft zu arbeiten. Wir hatten viele schöne Erlebnisse. Es war schön zu sehen, wie sie immer zusammengehalten hat, wie sie sich Dinge erarbeitet hat, sich weiterentwickelt hat. Auch die Zusammenarbeit mit meinem Trainerteam und Christoph Mix war immer herausragend“, nimmt Claudiu Bozesan viele prägende Erinnerungen mit aus Abtswind und hinterlässt seinem Nachfolger Thorsten Götzelmann eine intakte Mannschaft mit einer guten Struktur. „Wir haben die Basis für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen. Trotz vieler Herausforderungen. Darauf bin ich sehr stolz“, übergibt der scheidende TSV-Coach. Ein Sieg gegen den kleinen Jahn wäre nun das I-Tüpfelchen auf eine aufregende und schöne Zeit.
Alexander Rausch
Abtswinder Reserve tütet Klassenerhalt frühzeitig ein und spielt auch kommende Saison Bezirksliga
Oliver Döring und Tobias Werner gehen in ihre zweite Saison
Kader für die kommende Spielzeit steht
Souverän hielt die Abtswinder Reserve die Klasse und hatte dabei nahezu zu keinem Zeitpunkt etwas mit dem Abstiegskampf zu tun. Zwischenzeitlich wäre sogar eine noch bessere Platzierung möglich gewesen. Doch nach starkem Start ins neue Spieljahr gelang seit Ende März nur noch ein Sieg – der letztlich für den definitiven Klassenerhalt entscheidende beim FC Strahlungen. Dennoch sind Oliver Döring und Tobias Werner mit ihrer Premierensaison zufrieden und freuen sich auf die kommende.
Ein Derby ist noch zu gehen. Am Freitagabend gegen den FC Gerolzhofen. Mit einem Sieg beenden die Grün-Weißen die Saison dann auf einem einstelligen Tabellenplatz. Eine bemerkenswerte Leistung ist die dann abgelaufene Spielzeit aber allemal. Zum zweiten Mal in Folge hat die TSV-Reserve die Liga dann souverän gehalten. Und das im verflixten zweiten Jahr nach dem Aufstieg und mit großen personellen Veränderungen im Kader und auf der Trainerbank.
Ein Jahr der Veränderungen
Nachdem Patrick Gnebner sechs Jahre lang die zweite Mannschaft der Abtswinder gecoacht hatte, übernahm mit Tobias Werner und Oliver Döring ein Trainerduo. „Es war ein Jahr der Veränderungen. Alles musste sich erst einmal finden. Wir haben schon in der Sommervorbereitung sehr gut gearbeitet und haben gute Ergebnisse erzielt“, blickt Oliver Döring zurück. Der Saisonstart verlief dann aber nicht nach dem Geschmack des neuen Gespanns. Fünfmal teilten die Grün-Weißen in den ersten acht Spielen die Punkte. Nur ein Sieg gelang. Es fehlte schlicht das Matchglück. Erst mit den beiden Erfolgen gegen Knetzgau/Oberschwappach und Altbessingen Ende September schwamm sich die TSV-Reserve frei und blieb nach der ärgerlichen Niederlage in Schwarzach bis zur Winterpause ungeschlagen, darunter der 2:0-Sieg gegen den späteren Meister TSV Aubstadt 2.
Gutes Zeugnis für die Mannschaft
„Daran wollten wir nach der Winterpause anknüpfen, legen aber einen miserablen Start hin“, ärgerte sich der Spielertrainer über den Wiederbeginn. Doch mit dann sieben Spielen ohne Niederlage schnupperten die Grün-Weißen sogar ins vordere Tabellendrittel. Plötzlich war die TSV-Reserve Vierter. Aber nicht lange. Denn aus den jüngsten sechs Auftritten gelang nur noch ein Sieg bei Aufsteiger FC Strahlungen. „In den letzten Wochen wurde es personell dünner. Daher konnten wir nicht an die guten Leistungen anknüpfen“, begründet der Übungsleiter. Trotz des Abrutschens auf Rang Zehn stellt er seiner Mannschaft ein gutes Zeugnis aus: „Wir haben unser Ziel erreicht und den Klassenerhalt frühzeitig geschafft. Wir stehen zurecht dort, wo wir stehen und auch dort, wo wir es erwartet hatten. Zudem haben wir zueinandergefunden und die Mannschaft weiß, was wir wollen.“
Entwicklung weiter vorantreiben
Nun wollen die beiden, die die Abtswinder Reserve auch in der kommenden Spielzeit coachen, in der neuen Saison den nächsten Entwicklungsschritt machen. „Das erste Jahr mit den Jungs hat richtig Spaß gemacht. Wir haben richtig Bock auf die nächste Runde. Wir wollen nun darauf aufbauen und das Konstrukt zwischen erster und zweiter Mannschaft weiter zu verbessern. Wir wollen ein guter Unterbau für die Bayernliga-Mannschaft sein und in der Bezirksliga wieder eine gute Rolle spielen“, wirft Oliver Döring schon einen Blick auf die kommende Runde.
Sechs Spieler gehen oder hören auf
In der muss das Trainerduo allerdings dann einen größeren Umbruch vollziehen. Ein Sextett steht dann nicht mehr zur Verfügung. Edgar Wildeis, Rene Rottendorf, Thoms Leßner, Christoph Hofmann, Michael Rügamer und Julian Rüdling verliert die TSV-Reserve vor allem Erfahrung, aber auch teils langjährige Spieler, die entscheidenden Anteil am Aufstieg in die Bezirksliga hatten. „Sie haben großen Anteil an der erneut erfolgreichen Saison und an den vergangenen. Daher ist es schade, dass sie nach der Sommerpause nicht mehr dabei sind“, dankt der TSV-Coach den Jungs, die am Freitag gegen Gerolzhofen das letzte Mal das Abtswinder Jersey überstreifen.
Kader verjüngt sich deutlich
Ihre Lücken versuchen „junge, entwicklungsfähige Spieler, die Bock auf den TSV haben“ zu schließen. Wie in der Bayernliga-Mannschaft setzen Oliver Döring und Tobias Werner auf frisches Blut. Keiner der Neuzugänge ist dabei älter als 24. Während aus der eigenen Jugend Flavio Graef (Mittelfeld) und Marcel Mix (Mittelfeld) dazustoßen, schließen sich auch vier Externe dem Team an: Moritz Ziegler fürs Tor (SPVGG Giebelstadt), Patrick Falk (Mittelfeld/Viktoria Weigenheim), Marius Maag (Abwehr/SV Gaukönigshofen), Toni Hofmann (Mittelfeld/SV Tückelhausen/Hohestadt) und Nick Bermich (Abwehr/SV Gelchsheim). „Wir haben Jungs dazu geholt, die Gas geben und darauf brennen, für den TSV Bezirksliga zu spielen“, freut sich Oliver Döring und sieht sich gut gerüstet für das erneute Abenteuer Bezirksliga.
Alexander Rausch
Fulminant zum Titel: Dritte steigt in die Kreisklasse auf
22 Siege in 26 Spielen spiegeln die Dominanz wider
Perfekter Abschied für Michael Ludwig
Die dritte Mannschaft des TSV Abtswind, die mit dem FC Geesdorf in einer Spielgemeinschaft kickt, hat sich fulminant die Meisterschaft gesichert. Dabei war die Elf Michael Ludwigs kaum zu bremsen und machte standesgemäß ihr Meisterstück beim Tabellenzweiten aus Geiselwind.
22 Siege in 26 Spielen, 134 eigene Treffer und 68 Punkte. Die Zahlen dieser Saison sprechen Bände. Schon im Vorjahr schnupperte die Spielgemeinschaft lange am Aufstieg in die A-Klasse, wurde letztlich aber Vierter und verpasste knapp die Relegationsteilnahme. Mit dem Geesdorfer Rückzug aus der Bayernliga gewann die Mannschaft nochmals an Breite und Qualität. Robert Leipold rückte zwischen die Pfosten, Jannik Feidel und Simon Weiglein kickten ebenfalls regelmäßig. Zudem kehrte Oliver Hahn aus Kitzingen zurück.
Erfahrung aus der Bayernliga
In Kombination mit der erfolgreichen Mannschaft des Vorjahres eine nahezu unschlagbare Mischung. Das zeigte die Elf von Michael Ludwig auch von Saisonbeginn an. Mit zwei 8:0-Siegen startete sie. Zwar kassierte das Team im vierten Spiel den ersten Dämpfer mit der Heimniederlage gegen Reupelsdorf. Bis Ende April marschierten die Abtswinder und Geesdorfer dann aber nahezu unaufhaltsam durch die Liga. Nur in Castell und gegen Gerolzhofen 2/Michelau gewannen sie nicht.
Auf vergebenen ersten Matchball folgt beste Saisonleistung
Als dann aber das erste Matchball-Spiel vor heimischem Publikum anstand, versagten zunächst die Nerven – ausgerechnet gegen Michael Ludwigs Ex-Verein Castell/Wiesenbronn setzte es eine deutliche 0:3-Niederlage. Doch kurz geschüttelt, zeigten die SG-Kicker in Geiselwind ihre beste Saisonleistung und kürten sich im vorletzten Spiel zum Meister. „Das war ein beeindruckender Auftritt“, lobte Michael Ludwig und freute sich über den perfekten Ende seiner langjährigen Trainertätigkeit. Acht Jahre hatte er die Abtswinder Dritte, erst in einer Spielgemeinschaft mit Feuerbach, dann zusammen mit Geesdorf, gecoacht.
Michael Ludwig gibt den Staffelstab weiter
„Die Jungs haben dieses Jahr nochmals eine Schippe draufgelegt, die Mannschaft ist reifer geworden. Spieler wie Simon Weiglein und Jannik Feidel haben große Erfahrung mitgebracht“, nennt der Übungsleiter die Gründe des Erfolgs und der Dominanz in nahezu allen Spielen. Zum Abschied schenkten ihm seine Jungs dann nochmals einen deutlichen 11:1-Sieg gegen die Reserve aus Nordheim und Sommerach. „Jetzt bin ich gespannt, wie es im Fußballer-Rentenalter ist. Ich bin gespannt“, freut sich der 46-Jährige auf mehr Freizeit. Ganz auf Kicken wird er aber nicht verzichten. Denn aushelfen werde er sicher einige Male. Dann aber erstmals, seit er in der Abtswinder Dritten kickt, in der Kreisklasse.
Alexander Rausch