Das Jahresgutachten des Sachverständigenrats zielt immerhin in die richtige Richtung – auch wenn die Mehrheit des SVR nicht sonderlich glaubwürdig ist

Im vergangenen Jahr hatten wir den Sachverständigenrat hart kritisiert („… nur noch eine Maschinerie der Meinungsmache“), so etwa hier und im Kritischen Jahrbuch 2007. Im Anhang finden Sie Meldungen zum Sachverständigenratsgutachten, das heute in Berlin präsentiert wird. Soweit man sich auf der Basis der Ankündigungen ein Urteil bilden kann (zwei Meldungen siehe Anlage), kann eines zumindest vermerkt werden: Dass der Sachverständigenrat eine Wende um 180° vollzieht und ein größeres Konjunkturpaket fordert, ist ein Fortschritt. Allerdings sind die Versuche des Sachverständigenrates, die Wende mit der Finanzkrise zu begründen, allzu durchsichtig. Der Sachverständigenrat versucht, seine Mitverantwortung abzuschieben. Albrecht Müller.

Schuldnerberatung – Ein ganz normaler Vormittag.

Die Schulden sind heute für viele Menschen und Familien ein zentrales Problem. Schuldnerberatung ist eine wichtige soziale Aufgabe. Viele NDS-Leser kennen sie nur vom Hörensagen. Deshalb habe ich den Schuldnerberater der AWO Roth-Schwabach, Wolfgang Hunner, den ich anlässlich eines Seminars traf, gebeten, aufzuschreiben, wie ein normaler Vormittag bei ihm aussieht. Hier ist sein Bericht, ergänzt um ein Papier zu den Zielen der Schuldner- und Insolvenzberatung (Anlage)

Hinweise des Tages

(KR/WL)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Finanzkrise bedroht Investmentfonds
  • AIG: Entlastung von toxischen Anlagen
  • Existenzminimum – eine bizarre Umverteilung
  • Von China lernen
  • Jahresgutachten: Fünf Weise fordern größeres Konjunkturpaket
  • Bundesgerichtshof bestätigt Untersagung des Zusammenschlussvorhabens E.ON – Stadtwerke Eschwege
  • Petition für das Recht auf politische Streiks
  • Stadt Frankfurt übernimmt die Regie beim Neubau der Höchster Kliniken: “Wir haben uns gegen PPP entschieden”
  • Rechnungshof attackiert Bahn wegen Schienennetz
  • Frankfurt: Der Kämmerer hat das Geld der Stadt verzockt
  • Bundeswehr im Inneren: Geheul und Gebell
  • SPD bremst Regierung bei Kfz-Steuer aus
  • Rückstand bei der Bildung gefährdet Deutschlands Innovationsfähigkeit
  • Exzellente Lehre gibt es nicht für lau
  • Lassen Sie sich ihren Anteil am 500-Milliarden-Paket auszahlen

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Großzügige Koalition – Anmerkungen zur Erbschaftsteuerreform

Silvester dürften in den feinsten Kreisen unserer Gesellschaft die Champagnerkorken noch lauter als sonst knallen, weil die Große Koalition sich nach jahrelangem Tauziehen auf eine Erbschaftsteuerreform geeinigt hat, die besonders Wohlhabende, Reiche und Superreiche begünstigt. Überschattet wurden die ohnehin schwierigen Verhandlungen zwischen den Regierungsparteien zum Schluss von der bayerischen Landtagswahl. Im Wahlkampf wurde es für die CSU zu einer Prestigefrage, Villenbesitzersgattinnen am Starnberger See und Kinder von Konzernherren von der Erbschaftsteuer zu befreien. Nach der Wahl Horst Seehofers zum CSU-Vorsitzenden und zum bayerischen Ministerpräsidenten vollzogen die Unionsparteien den Schulterschluss und setzten die Sozialdemokraten noch mehr unter Druck, dem Drang nach bürgerlicher Besitzstandswahrung nachzugeben. Fürchtend, die Erbschaftsteuer könnte ganz entfallen, wenn bis zum 1. Januar 2009 keine Neuregelung erfolgt, knickte die SPD schließlich ein, und die CSU konnte einen wichtigen Erfolg für sich verbuchen. Von Christoph Butterwegge

Wie sich eine gesamte Bundestagsfraktion in Sachen Riester-Rente anschmieren lässt – beachtlich

Am 16. Oktober 2008 schickte der frühere Bundesarbeitsminister Walter Riester eine Mail [PDF – 92 KB] an seine Kolleginnen und Kollegen von der SPD-Bundestagsfraktion. Der Betreff: „Sicherheit von Riester-geförderten Altersvorsorgeprodukten“. Schon der erste Absatz zur Sache (der zweite Absatz der Mail) enthält zentrale Irreführungen. Riester behauptet, der „Anleger“(er meint den „Anbieter“ von Finanzprodukten) müsse zum Zeitpunkt der Auszahlung alle eingezahlten Beiträge und staatliche Zulagen garantieren und bei mit einer Versicherung abgeschlossenen Verträgen noch zusätzlich 2,25 % Garantiezins. Diese Einlassungen Riesters sind irreführend und es ist erstaunlich, dass sich meine frühere Fraktion kollektiv so in die Irre führen lässt. Weil der Abgeordnete Riester bei mir jedoch rot sieht, habe ich Dritte um eine Stellungnahme gebeten und gebe unseren Lesern außerdem den Hinweis auf eine Sendung des ZDF von gestern Abend. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

(WL)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • 460 Milliarden Konjunkturprogramm – in China
  • Lucas Zeise: Bund der Konjunkturbremser
  • Die Finanzmärkte, das Arbeitsrecht und die freie Unternehmerentscheidung
  • Dicke Luft zwischen Dresdner und Commerzbank
  • Milliardengeschenk für US-Banken
  • Unter Zockern
  • Die Krise der Versicherer fängt erst an
  • Beitragssatz zur Rentenversicherung bleibt stabil
  • Ein Schwarzgeldjäger wird kaltgestellt
  • Die Ausland – AG
  • Zumwinkel kommt mit blauem Auge davon
  • Gerhard Bäcker: Lohnnebenkosten als Dreh- und Angelpunkt für den Arbeitsmarkt?
  • Am Beginn einer neuen Armutswelle
  • Bund provoziert Krach im Bahn-Aufsichtsrat
  • Opel bittet Kanzlerin um Hilfe für Autoindustrie
  • SPD – Es geht auch ohne uns
  • Schüler machen mobil

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Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • Koordinierte Konjunkturpolitik
  • Jürgen Habermas: Nach dem Bankrott
  • Joseph Stiglitz: Wie der Fall der Mauer
  • Liberalismus als Religion
  • Michael Dauderstädt: Die globale Finanzmarktkrise – kein Fall für Sparpolitik
  • Jean Ziegler: “Tribunal für Spekulanten”
  • Die systematischen Fehler der Finanz-Elite
  • Warum habt ihr uns um unser Geld gebracht?
  • BayernLB: Privatisierung bis 2015
  • Commerzbank muss nicht unbedingt Zinsen für Staatshilfen zahlen
  • Heinz – J. Bontrup zum „Mitarbeiterbeteiligungsgesetz“
  • Soziale Ausgrenzung und Aktivierung im internationalen Vergleich
  • Totengräber der Arbeitslosenversicherung
  • Schulterklopfen für Mehdorn
  • Post-Vorstand beendet das verlustträchtige Abenteuer im amerikanischen Expressgeschäft
  • IG Metall wächst wieder
  • Eine Ente, keine Reform
  • Propaganda
  • HIS-Studie: Studiengebühren aus der Sicht von Studienberechtigten
  • US-Unis unter Sparzwang

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Dass Meinungsmache so total möglich ist, erstaunt selbst uns.

Zum Verständnis der Irritation eine kleine Geschichte: Mir hilft gelegentlich ein aufgeweckter und begabter Abiturient beim Umgang mit dem Laptop. Am Tag, als die vier ehrenwerten Hessen bekannt gaben, sie könnten Andrea Ypsilanti nicht wählen, kommentierte er stöhnend: „Endlich ist die weg“. Ich war erstaunt. Aber das war keine vereinzelte Reaktion. Ähnlich kommentierten dem Sinne nach eine Reihe von Lesern der NachDenkSeiten. Sie verstanden und verstehen unsere kritische Kommentierung des Vorganges und unsere große Sympathie für den Versuch von Frau Ypsilanti nicht. Das Urteil „Wortbruch“ und die Vorwürfe „machtgeil“ und „dilettantisch“ sind offensichtlich fest verankert und zwar in einem Kreis, der wie im Falle meines Helfers weit über den Bereich des eher konservativen und neoliberalen Teils unserer Gesellschaft hinausgeht. – Es gibt auch andere Stimmen – Menschen, die wie wir das Scheitern Andrea Ypsilantis als Ergebnis nicht ihrer Fehler sondern einer massiven Kampagne der Meinungsmache und der politischen Einflussnahme sehen. Einer aus dieser Gruppe, Wolfgang Fladung, hat den Umgang mit Ypsilanti mit dem Umgang mit Obama verglichen. Siehe Anlage.

Hinweise des Tages

(AM/WL)

Heute unter anderem mit folgenden Themen:

  • Die Unscharfmacher
  • Neuseeland
  • Schweiz
  • Erbschaftssteuer
  • Bahnprivatisierung
  • Hochtief legt nach – ÖPP in Hamburg
  • Russlands Raketenpläne und Steinmeier
  • EZB senkt Leitzins auf 3,25 Prozent
  • Auftragseingänge stürzen ab
  • Konjunkturprogramm: Weiß der Staat, was richtig wirkt?
  • verdi Wirtschaftspolitik zum Maßnahmenpaket
  • Krise der Hedge-Fonds wird immer bedrohlicher
  • Tatortregisseur dreht Attac-Kinospot zur Bankenkrise
  • Obama und das große Geld

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Teach First Deutschland und die Privatisierung (zuerst) der Lehrerausbildung

„Ich freue mich, dass die Initiative Teach First Deutschland Kinder und Jugendliche an Schulen in besonders benachteiligten Gebieten aktiv unterstützen will. Das ist eine interessante Möglichkeit, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln. Besonders bemerkenswert finde ich, dass eine praxisorientierte Qualifizierung der zukünftigen Pädagoginnen und Pädagogen mit einer Veränderung der Schulkultur sowie einer aktiven Karriereunterstützung verbunden werden soll. Das Projekt hat meine volle Unterstützung“, meintPriska Hinz Bildungs- und forschungspolitische Sprecherin Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

„Ich unterstütze Teach First Deutschland, da diese Initiative gesellschaftliche Kräfte dort bündelt, wo sie am dringendsten gebraucht werden – an unseren Schulen“ sagt Prof. Dr. Erich Thies, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz. Was steckt in Wirklichkeit hinter Teach First. Von Jens Wernicke.

Das Inhaltsverzeichnis des kritischen Jahrbuchs 2008/2009 liegt vor

Wir haben aus der Fülle der Beiträge die wichtigsten ausgewählt. Zum Inhalt siehe unten. Sie füllen wieder ein hoffentlich für viele unserer Leser interessantes Nachschlagewerk für den eigenen Gebrauch und zum Weitergeben. Das Jahrbuch erscheint am 15. Dezember. Wie Sie bestellen können, erfahren Sie hier. Wir würden uns freuen, wenn Sie diese gedruckte Veröffentlichung von Elementen der NachDenkSeiten bei Ihrer Aufklärungsarbeit nutzen könnten.

Wehe, Sie wollen oder müssen Ihren Riester-Rentenvertrag abbrechen …

„Die Summe aller Beiträge beläuft sich auf stolze 1293 €. Lediglich 38% bekomme ich ausgezahlt – das sind 493,91€ – und 62% behält die Bank für sich“, berichtet uns einer unserer Leser über seine Erfahrungen mit einer Riester-Rentenversicherung. Hier der Bericht seiner praktischen Erfahrung.

Hinweise des Tages

(WL)

Heute unter anderem mit folgenden Themen:

  • 30 Jahre nach Reagan-Thatcher: der große Paradigmenwechsel?
  • Skepsis gegenüber dem „Konjunkturprogramm“
  • Rudolf Hickel: Wer jetzt investiert, spart in der Not
  • Erbschaftsteuer – Ein Geschenk für Betuchte
  • Bahnprivatisierung aufgehoben?
  • WestLB bringt Sparkassen in Nöte
  • USA gegen globalen Steuerbetrug – Cross-Boarder-Leasing läuft aus
  • Heiner Flassbeck: Die Panik im Finanzkasino und ihre Folgen
  • Eugen Drewermann: Wie im Schlaraffenland
  • Antrag auf Volksbegehren für den Mindestlohn gescheitert
  • Wie aussagekräftig ist eine hessenweite Umfrage mit ca. 80 Teilnehmern?
  • Wer ist der bessere Anti-Antisemit?
  • Reinhard Mohn und die Gabe des Vergessens
  • Widerstand in Schweden gegen EU-Joch
  • So viele Erstsemester wie noch nie in Hessen
  • Zu guter letzt: Das Sklavenschiff von Heinrich Heine

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Die Täuschungsmaschinerie der Finanzindustrie ist hoch aktiv – dazu ein interessanter Beitrag von Hauke Fürstenwerth

Fürstenwerth zeigt gleich zu Anfang, mit welcher Chuzpe die neoliberalen Vertreter in unserem Land die Verantwortung für die Finanzkrise wegschieben und dem Staat anhängen. Die herrschenden Kreise versuchen, die Verantwortung für ihr Tun mit aller Macht auf ihre politischen Gegner abzulenken. Wir erleben das in der Praxis der deutschen Politik täglich. – Sie finden den Beitrag von Hauke Fürstenwerth in der Rubrik Andere interessante Beiträge. Vorher noch einige Anmerkungen. Albrecht Müller.

Phänomen Obama

Barack Obama ist ein Phänomen – im Wortsinne: eine Erscheinung oder ein seltenes Ereignis, ein ungewöhnlicher Mensch – hoffentlich kein Trugbild oder nur ein Traumbild. Wenn Obama alle Hoffnungen erfüllen könnte, die sich auf ihn richten, dann wäre er ein Übermensch.
Erstmals wurde ein Afro-Amerikaner Präsident der USA, kaum jemals haben sich mehr Amerikaner an einer Wahl beteiligt. Schwarze, Hispanics, Latinos, Frauen, junge und ärmere Amerikaner setzen mit überwältigender Mehrheit ihre Hoffnung auf ihn. Weltweit richten sich Erwartungen auf ihn.
Alles ist möglich, sagte Obama nach der Wahl, doch auf ihn wartet das Unmögliche.